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Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Ausschlag; Exantheme; Exanthemerkrankungen; Hautausschlag; Rash

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Definition

Mit "Exanthem" (von gr. exantheo ich blühe auf) wird eine Gruppe infektiöser und nichtinfektiöser, entzündlicher, zeitlich befristeter "Hautausschläge" bezeichnet. Exantheme kennzeichnen sich durch einen dynamischen, schubweisen Verlauf (entweder ein Schub oder mehrere Schübe). Sie treten generalisiert oder über größere Areale disseminiert, in meist symmetrischer (Röteln, Masern), seltener asymmetrischer Verteilung (Beispiel: Exanthem, unilaterales laterothorakales im Kindesalter) in Erscheinung. Exantheme setzen sich aus unterschiedlichen Effloreszenzentypen (Urticae, Papeln, Vesikeln, Pusteln) zusammen. Der dominierende Typ wird bei einer näheren klinischen Beschreibung im Namen berücksichtigt: urtikarielles Exanthem, makulöses Exanthem, pustulöses Exanthem usw. Wird ein Exanthemverlauf durch mehrfache Schübe gekennzeichnet, so kann ein "bunter" klinischer Aspekt mit unterschiedlichen Effloreszentypen auftreten (Beispiel: Varizellen-Exanthem).

Bei Exanthemen in brauner oder schwarzer Haut fehlt der Rotton der Effloreszenzen. Es rücken bei einer deutlich erschwerten diagnostischen Wertung andere Kriterien, wie Anamnese, Symptomatik, Verteilungsmuster, Formen, Oberflächengestaltung in den Vordergrund der analytischen Wertung.             

Einteilung

Ätiopathogenese

Einige Exantheme sind auf Grund ihrer Morphologie charakteristisch für bestimmte virale und bakterielle Infektionen (Masern, Scharlach). Andere begleiten als "parainfektiöse" Exantheme unterschiedliche Infektionskrankheiten (z.B. Gianotti-Crosti-Syndrom). Exantheme treten auch bei allergischen, pseudoallergischen und rheumatischen Erkrankungen in Erscheinung. Exantheme können nach ihrer Ätiologie eingeteilt werden:

    • Infektiöse Exantheme
      • Virale Exantheme (Virusexantheme-häufigste Exanthemform im Kindesalter)
      • Bakterielle und sonstige infektiöse Exantheme
    • Parainfektiöse Exantheme/Enzymdefekte
    • Allergisch/pseudoallergische Exantheme
    • Idiopathische Exantheme
    • Exantheme bei rheumatischen Erkrankungen
    • Autoimmunologische Exantheme
    • Toxische Exantheme
    • Pseudoexantheme durch externe Infektionen

Effloreszenz(en)

Exantheme können alle Effloreszenztypen umfassen. Sie zeigen meistens eine synchrone Monomorphie. Eine typische Ausnahme hiervon stellen die Varizellen oder auch die PLEVA ( Pityriasis lichenoides et varioliformis acuta) mit einer synchronen Polymorphie dar. Für Varizellen typisch ist der "Sternenhimmel" (mehrere Schübe oder kontinuierliche Schubaktivität über einen längeren Zeitraum).

Differentialdiagnose

Aus praktischen differenzialdiagnostischen Erwägungen lassen sich die Exanthemkrankheiten auch nach ihrem Hauptmanifestationsalter einteilen:
  • Exantheme des Neugeborenenalters
  • Exantheme im Vorschul- und Schulalter
  • Exantheme des Erwachsenen.

Hinweis(e)

  • Bei der Beurteilung eines Exanthems ist der erste und wichtigste Schritt zu einer validen Diagnose die grundsätzliche Unterscheidung zwischen einem infektiösen und einem nicht-infektiösen Exanthem. Hierbei hilft die sorgfältige Analyse von Infektzeichen wie Fieber, Störung des AZ, Lymphadenopathie, Hepatosplenomegalie, Blutbild sowie die Beurteilung eines Ansteckungszenarios. Erst nach Ausschluss eines infektiösen Exanthems kann an ein nicht-infektiöses Exanthem gedacht werden. Die häufigsten infektiösen Exantheme sind virale Exantheme.

Literatur

  1. Föster-Holst R (2007) Virusexantheme. Hautarzt 55: 804-817

Autoren

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