ParatyphusA01.4
Definition
Meldepflichtige Salmonelleninfektion mit typhusähnlichem Verlauf.
Erreger
Salmonella paratyphi.
Vorkommen/Epidemiologie
Inzidenz (Deutschland): 0,1-0,2/100.000 Einwohner/Jahr. Überwiegend treten die Erkrankungen bei Migranten auf (Indien, Türkei, Pakistan, Nepal, asiatische Republiken der früheren Sowjetunion).
Klinisches Bild
- Extrakutane Manifestationen: Die Inkubationszeit beträgt je nach Schwere der Infektion 1-10 Tage. Gastrointestinale Symptome mit Durchfällen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Fieber bis 40 °C können unterschiedlich stark ausgeprägt auftreten. Meist besteht leichter Ikterus.
- Integument: Nach 10-14 Tagen entwickelt sich ein zunächst stammbetontes Exanthem mit zahlreichen, monomorphen, roten Flecken (Roseolen). Im weiteren Verlauf greift das Exanthem auch auf die Extremitäten über, Hände und Füße sind hingegen frei. Häufig bestehen Assoziationen mit rezidivierendem Herpes simplex labialis.
Therapie
Die antibiotische Systemtherapie mit Gyrasehemmern wie Ciprofloxacin 2mal/Tag 500 mg p.o. oder einem Breitspektrum-Cephalosporin (z.B. Ceftriaxon) steht im Vordergrund. Therapiedauer: 2 Wochen. Alternativ: Trimethoprim-Sulfamethoxazol oder β-Lactamantibiotika wie Ampicillin. Zur Sanierung von Dauerausscheidern wird die Gabe von Ciprofloxacin über einen Zeitraum von 4 Wochen, bzw. von Ceftriaxon für 2 Wochen, empfohlen.
Verlauf/Prognose
In frühen Krankheitsstadien meist vollständige Abheilung unter antibiotischer Systemtherapie. Etwa 1-5% der Patienten entwickeln sich zu Dauerausscheidern. Eine überstandene Typhuserkrankung hinterlässt eine etwa ein Jahr anhaltende Immunität, die jedoch mit einer hohen Infektionsdosis jederzeit durchbrochen werden kann.
Prophylaxe
Impfung vor Reisen in Endemiegebiete.