Coxsackie-Virus-InfektionenB34.1

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 12.11.2024

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Synonym(e)

Infektionen durch Coxsackie-Viren

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Definition

Infektion mit Coxsackie-Viren sind mit folgenden Krankhietsbildern assoziiert: 

Diskutiert wird auch eine Auslösung der Dermatomyositis durch Coxsackie-Virus-Infektionen.

Klinisches Bild

Diagnose

Labordiagnostik beim Neugeborenen/Säugling: Coxsackievirus PCR oder ELISA aus Liquor, Serum, Rachenabstrich oder Stuhlproben.

Zur Bestätigung der Infektion bei der Mutter: Coxsackievirus PCR oder ELISA aus maternalen Blut- und Stuhlproben sowie bei Entbindung aus Nabelschnurblut.

Komplikation(en)

Bei Infektionen mit Coxsackie-Echoviren im ersten und zweiten Trimenon: Nur ausnahmsweise wurden kindliche Missbildungen (ZNS, kardiovaskulär, gastroenteral, urogenital) beschrieben. Bei hoch fieberhaften Erkrankungen kann es gelegentlich zum Abort oder intrauterinem Fruchttod kommen. Das Risiko einer kindlichen Schädigung bei Geburt liegt im Bereich des so genannten Normalrisikos von +/- 3,5%. Es gibt keinen Anhalt für eine Assoziation mütterlicher Enterovirusinfektion und fetaler/kindlicher Fehlbildungen oder Entwicklungsstörungen.

Mütterliche Infektion gegen Ende des dritten Trimenons: Bei Neugeborenen von Müttern mit akuter Infektion kurz vor der Entbindung können schwere neonatale Erkrankungen auftreten: Sepsis, Meningoenzephalitis, Myokarditis, Hepatitis, Koagulopathie.

Bei intrauterin übertragenen Infektionen ist der Krankheitsverlauf meist schwer, bei früher postpartaler Infektion (z.B. durch Besucherkontakt oder auf Neugeborenenstation) ist die Symptomatik weniger schwer.

STAR-Komplex: monatelang rezidivierende Arthritiden, Fieberschüben, Halsschmerzen und einem makulo-papulösem Exanthem.

Therapie

Eine spezielle antiretrovirale Therapie ist zurzeit noch nicht verfügbar. Erfolge ( Off-Label-Use!) mit Pleconaril (Virustatikum, wirksam bei Rhinoviren) wurden in Einzelfallberichten beschrieben.

Der Wert der IVIG-Therapie, z.B. mit Intratect, für Neugeborene und für Kontaktkinder bzw. -personen, wie sie bisher empfohlen wurde, ist nicht bewiesen.

Maßnahmen zur Begrenzung der Infektion: Entbindungsstation/Neonatalogie auf mögliche mütterliche Infektion hinweisen. Wichtig sind gute Hygienemaßnahmen. Rooming-in von Mutter mit Kind.

Literatur

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