LeptospirosenA27.9
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Definition
Akute, fieberhafte, in Phasen verlaufende Spirochäten-Infektion (Leptospirose). Meldepflicht bei nachgewiesener Erkrankung! S.a.u. Infektionsschutzgesetz.
Erreger
Verschiedene Leptospiren. Alle pathogenen Leptospiren werden unter dem Namen Leptospira interrogans mit verschiedenen Subtypen zusammengefasst (2000 Serotypen, 23 Serovare). Schwere Verlaufsformen der Leptospirose werden meist durch Leptospira icterohaemorrhagica ausgelöst.
Vorkommen/Epidemiologie
Ätiopathogenese
Klinisches Bild
Inkubationszeit 2-30 Tage.
Dann plötzliches Auftreten von Kopf- und Gliederschmerzen (häufig Wadenschmerzen, Myalgien), Konjunktivitis (typisch, Meningismus und flüchtigen Exanthemen.
Stark ausgeprägtes Krankheitsgefühl, hohes Fieber und Schläfrigkeit für 5-10 Tage. Nach kurzfristiger Entfieberung Organmanifestationen mit erneutem Fieberanstieg, Leptospirurie (> 90% der Pat.), Ikterus, hämorrhagische Diathese, Anämie, Innenorganbeteiligung, Meningitis.
Deutlich häufiger als die schwer ausgeprägte Symptomatik wurden anikterische, meist gutartige Krankheitsverläufe beschrieben. Hierbei steht häufig eine seröse Meningitis (30-40% der Pat.) im Vordergrund. Die Patienten entfiebern bei unkomplizierten Verläufen nach 7-10 Tagen.
Schwere Verläufe mit hoher Mortalität treten v.a.bei Menschen ab dem 50. LJ auf.
Unbehandelt kann die Krankheitssymptomatik 3-4 Wochen anhalten, die Rekonvaleszenz dauert aber häufig mehrere Monate.
Labor
Komplikation(en)
Interne Therapie
Schwere Fälle: Frühzeitige antibiotische Therapie mit Penicillin G in hoher Dosierung (Beginn innerhalb der ersten 48 Std.). Danach Manifestation der Leptospiren in den inneren Organen ohne Therapiezugänglichkeit. Penicillin G/ Benzylpenicillin: 10-20 Mio. IE/Tag i.v. über 7-14 Tage. Cave! Gefahr der Herxheimer-Reaktion. Prophylaxe der Herxheimer-Reaktion mit Prednisolon 40-60 mg/Tag über 10-14 Tage, ausschleichend dosieren.
Leichtere Fälle: Tetracycline (z.B. Achromycin) (wirken nur bakteriostatisch): Erwachsene 3-4mal/Tag 0,5-1,0 g p.o. Cave! Bereits bestehender Leber- oder Nierenschaden gilt als Kontraindikation.
Bei Organmanifestationen Versuch mit Hämodialyse.
Verlauf/Prognose
Prophylaxe
Literatur
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- Akiyama K et al. (2001) A fatal case of Weil's disease in Miyagi Prefecture. Jpn J Infect Dis 54: 156-157
- Landouzy LTJ (1883) Typhus hépatique. Gaz hôp (Paris) 56: 913-914
- Mathieu A (1886) Typhus hépatique benin; rechute, guérison. Revue médicale (Paris) 6: 833-639
- Weil A (1886) Über eine eigenthümliche, mit Milztumor, Icterus und Nephritis einhergehende, acute Infektionskrankheit. Dtsch Arch klin Med (Leipzig) 39: 209-232
- Wenz M et al. (2001) Weil's syndrome with bone marrow involvement after collecting walnuts. Dtsch Med Wochenschr 126: 1132-1135
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