Enteroviren

Zuletzt aktualisiert am: 22.08.2024

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Synonym(e)

Enterovirus

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Definition

Humane Enteroviren sind kleine Viren mit positivsträngigem RNA-Genom, die zur Familie der Picornaviridae gehören. Die insgesamt >200 Serotypen unterteilen sich nach Hof H et al. 2019) in: 

  • Humane Enteroviren A (23 Serotypen einschließlich Coxsackievirus A)
  • Humane Enteroviren B (60 Seroytpen einschließlich Coxsackievirus B, Echoviren)
  • Humane Enteroviren C ( 23 Serotypen, darunter Polioviren)
  • Humane Enteroviren D (>5 Seroytpen)
  • Humane Rhinoviren A (77 Seroypten)
  • Humane Rhinoviren B (25 Seroypten)
  • Humane Rhinoviren C (51 Seroypten)

Einteilung

Enterovirus-Infektionen verlaufen in 90-95% der Fälle asymptomatisch. Enteroviren sind Erreger einer Reihe klinisch relevanter Erkrankungen. Dazu gehören u.a.:

  • Herpangina (Coxsackie-A-Viren)
  • Hand-Fuß-Mund-Krankheit (Coxsackie-A-Viren A4,-5,-9,-10,-16) Enterovirus 71
  • Hämorrhagische Konjunktivitis (ECHO-Virus7 und 11,  Coxsackie A14,A24, B2 und Enterovirus 70) 
  • Makulopapulöses Exantheme (Coxsackie–A-Viren, Coxsackie–B-Viren, ECHO-Viren – z.B. Boston-Exanthem),  
  • Infektionen des Rachenraumes (Coxsackie-A-10)
  • Rhinitis(banaler Schupfen =common cold: Rhinoviren, bekannt sind etwa 150 Serotypen))
  • Infektionen des Gastro-Intestinaltraktes (Enteroviren, Parechoviren, seltener ECHO-Viren, Coxsackie-Viren)
  • Erkrankungen der Atemwege (Pneumonie: Coxsackie A, Coxsackie B, ECHO-Viren)
  • Jugendlicher Diabetes mellitus (in 10% der Fälle: Coxsackie-B-Viren)   
  • Erkrankungen innerer Organe (Perikarditis, Myokarditis, Pleurodynie: Coxsackie-B-Viren).
  • Infektionen des ZNS (aseptische Meningitis, Enzephalitis: Enteroviren, Parechoviren, Coxsackie-Viren, Polioviren)
  • Infektionen der Muskulatur (Epidemische Myalgie-Pleurodynie, Bornholmer Krankheit: Coxsackie-B-Virus)  
  • Sommergrippe (ECHO-Viren, Coxsackie-Viren)
  • Poliomyelitits (Polioviren 1-3)
  • Poliomyelitis-ähnliche Erkrankungen (Enteroviren Typ 70/71, Coxsackie-A-Viren, Coxsackie-B-Viren, ECHO-Viren)

Allgemeine Information

In gemäßigten Klimazonen tritt eine saisonale Häufung der Enterovirusinfektionen im Spätsommer und Herbst auf. Enteroviren werden stets fäkal-oral durch schmutz- und Schmierinfektionen über Trinkwasser und kontaminierte Lebensmittel übertragen. Tröpfcheninfektionen sind ebenfalls, wenn auch seltener möglich. Die Ausscheidung des Virus erfolgt in der akuten Krankheitsphase. Die Viren können bis zu mehreren Wochen im Stuhl nachweisbar sein. Die mittlere Inkubationszeit beträgt für die meisten Erkrankungen 3-5 (2-35) Tage.

Hinweis(e)

Wegen der Besonderheiten der Polioviren wird mit dem Begriff „Enterovirus“ häufig die Gruppe der „Non-Polio-Enteroviren“ bezeichnet.

Literatur

  1. Hof H (2019) Impfungen. In: Hof H, Schlüter D, Dörries R, Hrsg. Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. 7. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme S 198-200

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