Infantiles akrolokalisiertes papulo-vesikulöses SyndromL44.4

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Erstbeschreiber

Crosti u. Gianotti, 1967

Definition

Der Acrodermatitis papulosa eruptiva infantilis ähnliche Hautveränderungen ohne begleitende Virushepatitis auf der Grundlage anderer Virusinfektionen bzw. vorangehender Immunstimulationen (Impfungen).

Ätiopathogenese

Unbekannt, möglicherweise infektionsallergische Dermatose polyätiologischer Genese. Insbesondere bei Epstein-Barr-Virus, Coxsackie B, Zytomegalie, Para-influenza-Virus Infektionen beschrieben. Vereinzelt Nachweis von Cocksackie-Virus A16 aus dem Rachenspülwasser oder Stuhl.

Manifestation

Im Kindesalter auftretend, vor allem in Frühjahr und Herbst. Bevorzugt sind Kleinkinder männlichen Geschlechtes im Alter von 2 bis 6 Jahren.

Lokalisation

Vor allem Wangen, Extremitäten, Palmae und Plantae, Ellenbeugen, Kniekehlen, auch Rumpf.

Klinisches Bild

Symmetrisch-exanthematische Eruptionen von halbkugeligen, sukkulenten, rosa bis purpurroten, papulösen, teilweise papulovesikulös erscheinenden Effloreszenzen mit möglicher hämorrhagischer Note. Neigung zur Konfluenz. Innerhalb weniger Tage steigen die Eruptionen von caudal nach cranial auf: Untere Extremitäten (unter Aussparung der Kniekehlen) > Gesäß > Stamm > Streckseiten der oberen Extremitäten (unter Aussparung der Armbeugen) > Gesicht unter Aussparung der Periokular- und Nasolabialregion. Polylymphadenitis, evtl. mehrere Monate anhaltend.

Histologie

Ödem im oberen Korium, spongiotische Auflockerung, Mikrobläschen, leichte Akanthose mit Hyperkeratose, Papillarkörperödem. Feingewebliches Bild einer chronischen Vaskulitis.

Differentialdiagnose

Externe Therapie

Unter blander externer Therapie, z.B. mit Lotio alba, i.d.R. Abheilung innerhalb weniger Wochen. Ansonsten symptomatische Behandlung der Virusinfektion.

Verlauf/Prognose

Meist Abheilung nach 1–2 Monaten, selten Rezidive.

Literatur

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  3. Crosti A, Gianotti F (1967) Infantile papular acrodermatitis and lymphoreticulotropic viruses. Minerva Dermatol 42: 264-278
  4. Haug S et al. (2002) Gianotti-Crosti syndrome following immunization. Hautarzt 53: 683-685
  5. Müller K, Heüveldop A, Schulz H (1990) Epstein-Barr-Virus-assoziiertes infantiles akrolokalisiertes papulo-vesikulöses Syndrom (Gianotti-Crosti-Syndrom). Hautnah Päd 3: 4-8
  6. Ricci G et al. (2003) Gianotti-Crosti syndrome and allergic background. Acta Derm Venereol 83: 202-205
  7. Schopf RE (1995) Gianotti-Crosti-Syndrom bei Epstein-Barr-Virus-Infektion. Hautarzt 46: 714-716
  8. Virgili A et al. (2003) Acroangiodermatitis of amputation stump. Eur J Dermatol 13: 402-403

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