Teleangiektasie I78.8

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Besenreiser

Erstbeschreiber

Der Begriff wurde erstmals von Graf im Jahre 1807 verwendet.

Definition

Mit bloßem Auge erkennbare, permanent dilatierte Hautkapillaren mit einem Durchmesser von =/<  0,1 cm. Teleangiektasien sind aus etwa 2 m Entfernung mit bloßem Auge noch erkennbar.

Teleangiektasien verschwinden unter einem mäßigen Glasspateldruck. Sie werden zusammen mit retikulären Varizen (>0,2cm), bei Lokalisation an der unteren Extremität, in der CEAP-Klassifikation unter C1 (Klinik) als Zeichen einer frühen kutanen Varikose aufgeführt.     

Teleangiektasien können lokalisiert,  disseminiert oder systematisiert im Rahmen einer vaskuilären Malformation auftreten.

Einteilung

Sechs klinische Formen werden unterschieden:

  • Punktförmige Teleangiektasie
  • Lineare oder sinusartige Teleangiektasie
  • Einfach verzweigte Teleangiektasie
  • Netzförmig verzweigte Teleangiektasie
  • Fleckförmig, spritzerartige Teleangiektasie (z.B. bei progeressiver Sklerodermie)
  • Naevus araneus (Spider naevus) mit zentral pulsierendem Gefäß.

Ätiopathogenese

Teleangiektasien treten auf:

als primäre Teleangiektasien 

  • im Rahmen kongenitaler vaskulärer Malformationen
  • idiopathisch ohne erkennbare Ursache 

sekundär (oder symptomatische) erworbene Teleangiektasien

  • exogen induzierte Telangiektasien (chronische UV-Exposition, langdauernde systemische oder lokale Kortikoidtherapie) 
  • monitorisch bei Systemerkrankungen (z.B. Progressive Sklerodermie; Leberzirrhose)
  • als Krankheitssymptom bei primär kutanen Erkrankungen (z.B. Rosazea) 

Klinisches Bild

Erkrankungen die durch Teleangiektasien gekennzeichnet sind:

Differentialdiagnose

Teleangiektasien sind von Venektasien (Phlebektasien) abzugrenzen. Diese haben ein größeres Kaliber, verlaufen geschlängelt und sind bläulich- oder blau-rot gefärbt. Die häufigsten Phelbektasien sind die Besenreiservarizen die bei Bindegewebsschwäche und bei CVI gehäuft vorkommen.

Therapie

Bei kosmetischer Störung Laser-Behandlung mit Argon-Laser oder gepulstem Farbstoff-Laser. Alternativ Verödungstherapie mit Polidocanol-haltigen Sklerosierungsmitteln (s.u. Sklerosierung), Stichelung mit Diathermienadel. Ggf. auch abdeckende Maßnahmen ( Camouflage wie z.B. mit Dermacolor). Wichtig ist ferner konsequenter Lichtschutz, s.a. Lichtschutzmittel (z.B. mit Anthelios, ROC Sonnenschutz, Contralum ultra).

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Allegra C et al (Union of Phlebology Working Group) (2003) The "C" of CEAP: suggested definitions and refinements: an International Union ofPhlebology conference of experts. J Vasc Surg 37:129-131.
  2. Pannier F et al. (2010) Kutane Varikse. In: T Noppeney, H Nüllen Diagnostik und Therapie der Varikose. Springer Medizin Verlag Heidelberg S 150 -153

Verweisende Artikel (1)

Phlebektasie;

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