PID mit angeborener Thrombozytopenie
-
Wiskott-Aldrich-Syndrom (WAS): LOF Mutationen im WAS-Gen (zytoskeletaler Defekt, der Hämatopoese betrifft/ progressiver Verlust der anti-CD3 induzierten Proliferation/Mangel an IgM und Polysaccharidantikörpern bei erhöhtem IgA und IgE.
- XL Thrombozytopenie (milde Variante des WAS): kleine funktionell defekte Plättchen; ekzematöse Hautveränderungen; Lymphome; Autoimmunerkrankungen/ IgA-Nephropathie/ bakterielle und virale Infektionen. Hinweis: Die XL Thrombozytopenie ist eine milde Variante des Wiskott-Aldrich-Syndroms (WAS), die sich später als WAS manifestiert.
-
WIP (WAS interagierendes Protein) Defekt: AR/ LOF-Mutationen im WIPF1-Gen/ Störung beim Zytoskelett und der immunologischen Synapse/ Thrombozytopenie und WAS-ähnliche Symptome/fehlendes WAS-Protein.
-
Defekt der Arp2/3-vermittelten Filament Verzweigung: AR/Mutation im ARPC1B-Gen/ leichte Thrombozytopenie mit normal großen Plättchen, rezidivierende invasive Infektionen, Colitis, Vaskulitis, Autoantikörper -ANA, ANCA-, Eosinophilie/hohes IgA und IgE.
Weitere kombinierte Immundefekte (CID) weniger gravierend als SCID/ DNA-Reparatur-Defekte
-
Ataxia teleangiectatica (Louis-Bar-Syndrom): AR/Mutation im AT-Gen (das mutierte Gen wird ATM-Gen genannt)/Störung des Zellzyklus führt zu chromosomaler Instabilität/ variable Störungen bei IgG-Subklassen, IgA und IgE/spezifische Antikörper. Vermehrung des monomeren IgM/selten Hyper-IgM/niedrige TRECs möglich.
-
Nijmegen-breakage-Syndrom: Defekt in NBS1-Gen (NBS steht für Nibrin) (Störung des Zellzyklus und der DNA Reparatur. Oft IgA, IgE und IgG-Subklassen erniedrigt, IgM evtl. erhöht (AR; Mikrozephalie, Vogel-ähnliches Gesicht, Lymphome; Radiosensitiv; chromosomale Instabilität)
-
Bloom Syndrom: AR/Mutation im BLM-Gen: RecQ-ähnliche Helicase. Ig evtl. erniedrigt/Chromosomale Instabilität, radiosensitiv, Knochenmarksinsuffizienz, Leukämie, Lymphome, Minderwuchs, Vogelkopfgesicht, Lichtempfindlichkeit, Teleangiektasien.
- ICF1 Syndrom (Immundefekt mit Centromer-Instabilität und facialen Auffälligkeiten): Mutation bei DNA-Methyltransferase DNMT3B führt zu defekter DNA-Methylierung (B/T-Zellen und Funktion normal bis erniedrigt, AR; Faciale Dysmorphie, Makroglossie, bakterielle und opportunistische Infektionen, Malabsorption. Hypogammaglobulinämie, teils niedrige Antikörper, T-Zell-Funktion meist erniedrigt. Multiradiale Konfigurationen der Chromosomen 1, 9 und 16)
- ICF2 Syndrom (Immundefekt mit Centromer-Instabilität und facialen Auffälligkeiten): Mutation bei ZBTB24. (B/T-Zellen und Funktion normal bis erniedrigt; AR; faciale Dysmorphie, Hypogammaglobulinämie, Makroglossie, bakterielle und opportunistische Infektionen, Malabsorption. Multiradiale Konfigurationen der Chromosomen 1, 9 und 16)
- ICF3 Syndrom (Immundefekt mit Centromer-Instabilität und facialen Auffälligkeiten) Mutation bei CDCA7. (B/T-Zellen und Funktion normal bis erniedrigt; AR; faciale Dysmorphie, Hypogammaglobulinämie, Makroglossie, bakterielle und opportunistische Infektionen, Malabsorption. Multiradiale Konfigurationen der Chromosomen 1, 9 und 16)
- ICF4 Syndrom (Immundefekt mit Centromer-Instabilität und facialen Auffälligkeiten): Mutation bei HELLS. B/T-Zellen und Funktion normal bis erniedrigt (AR; Faciale Dysmorphie, Hypogammaglobulinämie, Makroglossie, bakterielle und opportunistische Infektionen, Malabsorption. Multiradiale Konfigurationen der Chromosomen 1, 9 und 16)
- PMS2 (PMS1 homolog 2) Defekt: Mutation bei PMS2, was zu Defekten bei den Klassenswitch-induzierten DNA-Doppelstrangbruch-Reparaturen führt (IgG, IgA erniedrigt; IgM evtl.erhöht; AR; Hyper-IgM-Phänotyp möglich. B-Zellen erniedrigt; rezidivierende Infektionen, Café-au-lait-Flecken, Lymphome u.a. maligne Tumoren)
- RNF168 Defekt (RNF steht für: ring finger protein 168); klinisch auch als RIDDLE-Syndrom = Radiosensitivity, Immune Deficiency, Dysmorphic features, Learning difficulties bezeichnet): AR/ Mutation im RNF168 Gen, was zu gestörter Reparatur von DNA-Strangbrüchen führt/leichte Verminderung von IgG und IgA/ Kleinwuchs, geringe neurologische Störungen, Mikrozephalie, leichte faciale Dysmorphie/Radiosensitivität.
-
MCM4 Defekt (MCM4 steht für: minichromosome maintenance complex component 4):AR/ Mutationen im MCM4 Gen, das an DNA Replikation und Reparatur beteiligt ist/ Infektionen mit verschiedenen Herpesviren, Kleinwuchs, Nebenniereninsuffizienz. Niedrige NK-Zellen, B-, T-Zellen normal, Ig normal.
- POLE1 Defekt (POLE1 steht für: Polymerase ε subunit 1; = FILS Syndrom) AR/Defekt im POLE1 Gen / rezidivierende Atemwegsinfektionen, Meningitis, faziale Dysmorphie, Livedo, Kleinwuchs/ T-Zell-Proliferation vermindert; Memory B-Zellen erniedrigt, IgG2 und IgM erniedrigt.
- POLE2 Defekt (POLE2 steht für Polymerase ε subunit 1): Defekt im POLE2 Gen (AR; rezidivierende Infektionen, disseminierte BCG Infektion, Störung der Autoimmunität: Typ 1 Diabetes/ Hypothyreose; faziale Dysmorphie. B- und T-Zellen stark erniedrigt Tregs erniedrigt, stark verminderte T-Zell Funktion, Ig erniedrigt)
-
Ligase I Defekt: AR/Defekt im LIG1-Gen/rezidivierende Atemwegsinfektionen, Kleinwuchs, Licht- und Strahlenempfindlichkeit, Lymphome. Erythrozyten vergrößert, T-Lymphopenie, Ig erniedrigt.
-
NSMCE3 Defekt: AR/Mutation im NSMCE3-Gen/schwere (virale?) Lungenerkrankung, Thymushypoplasie, Chromosomenbrüchigkeit erhöht; Radiosensitivität erhöht. T-Zellen und – funktion vermindert; Ig weitgehend normal (s. OMIM: 617241/LICS ) .
- ERCC6L2 (Hebo Defekt): AR/Defekt im ERCC6L2 Gen/ faziale Dysmorphie, Microzephalie/Knochenmarksversagen. B- und T-Zellen vermindert.
- GINS1 Defekt: AR/Mutation im GINS Gen/Neutropenie, intrauterine Wachstumsverzögerung, B- und T-Zellen N/erniedrigt, NK-Zellen sehr niedrig. IgA erhöht, IgM und IgG erniedrigt.
Weitere kombinierte Immundefekte (CID) weniger gravierend als SCID/ Thymusdefekte mit zusätzlichen Anomalien
-
DiGeorge-Syndrom (velokardiofaciales Syndrom, Chromosom 22q11.2 Mikrodeletions-Syndrom): AD/Defekt, der zu 90% die Thymus- Entwicklung betrifft, ausgelöst durch 3 Mb Mikrodeletion 22q11.2. Evtl. TRECs erniedrigt/Hypoparathyroidismus, conotrunkale Fehlbildungen, velopalatale Störungen, auffällige Facies, Entwicklungsdefizite/ schwerer T-Zell Defekt nur bei < 5% der Pat (Hinweis: Das DiGeorge-Syndrom wird heute mit anderen phänoytpisch differenten aber genotypisch identischen Krankheitsbildern (CATCH 22; Cayler kardiofaziales Syndrom; DiGeorge-Sequenz; Sedlackova-Syndrom; Sphrintzen-Syndrom; Takao-Syndrom; Velokardiofaziales Syndrom u.a.) unter der nicht präjudizierenden neutralen Bezeichnung "Mikrodeletions-Syndrom 22q11(DS)" zusammengefasst.
-
DiGeorge-Syndrom (velokardiofaciales Syndrom; Gendefekt ist unbekannt): sporadisch/ Hypoparathyroidismus, conotrunkale Fehlbildungen, velopalatale Störungen, auffällige Facies, Entwicklungsdefizite. T-Zellen normal bis erniedrigt.
- TBX1 Defekt:AD/ heterozygote Mutation beim Transkriptionsfaktor TBX1, lokalisiert innerhalb der o.g. Deletionsregion. Evtl. TRECs erniedrigt/ Hypoparathyroidismus, conotrunkale Fehlbildungen, velopalatale Störungen, auffällige Facies, Entwicklungsdefizite. T-Zellen normal/erniedrigt.
- CHARGE Assoziation (Syndrom) bei CHD7 Defekt: AD/Mutationen im Transkriptionsregulator CHD7/ Kolobom, Herzfehler, Choanalatresie, Retardierung, genitale und Ohr-Anomalien/einzelne Patienten mit T-Lymphopenie/ SCID-ähnlichem Bild und niedrigen Tregs.
- CHARGE Assoziation (Syndrom) bei SEMA3E Defekt: AD/Mutationen im Transkriptionsregulator SEMA3E/Kolobom, Herzfehler, Choanalatresie, Retardierung, genitale und Ohr-Anomalien/einzelne Patienten mit T-Lymphopenie/SCID-ähnlichem Bild und niedrigen Tregs.
- CHARGE Assoziation (Syndrom): AD/Gendefekt unbekannt/ Kolobom, Herzfehler, Choanalatresie, Retardierung, genitale und Ohr-Anomalien. Einzelne Patienten mit T-Lymphopenie, SCID-ähnlichem Bild und niedrigen Tregs)
-
FOXN1-Defekt (syn: Winged Helix (nude) Defekt = syndromaler SCID): AD/Defekt beim Transkriptionsfaktor FOXN1/ rezidivierende bakterielle und virale Infektionen, Alopezie, Nageldystrophie . T-Zellen erniedrigt, abnormes Thymusepithel mit unreifen T-Zellen.
- Chromosom 10p13-p14-Deletions-Syndrom: AD/Mutation in: 10p13-p14DS/Hypoparathyroidismus, renale Erkrankung, Taubheit, Wachstumsverzögerung, faziale Dysmorphie, seltener sind: Herzfehler und rezidivierende Infektionen. B/T-Zellen meist normal, T-Lymphopenie mit verminderter Funktion.
-
Chromosom 11q Deletion (Jacobsen-Syndrom): AD/Mutation in 11q23del /Immundefizienz/rezidivierende Atemwegsinfektionen/ Warzen, faziale Dysmorphie, Wachstumsretardierung.
Weitere kombinierte Immundefekte (CID) weniger gravierend als SCID/ Immunoossäre Dysplasien
-
Knorpel-Haar-Hypoplasie: AR/Mutation im RMRP -Gen (RMRP steht für: component of mitochondrial RNA processing endoribonuclease), das an der Prozessierung ribosomaler RNA und mitochondrialer DNA beteiligt ist/variabel ausgeprägter T-Zelldefekt von weitgehend normal bis zu SCID-ähnlichen Befunden/rezidivierende Infektionen, kurzgliedriger Zwergwuchs, metaphysäre Dysostosen, Hypotrichose; Anämie, Neutropenie. Autoimmunität, erhöhte Anfälligkeit für maligne Erkrankungen, reduzierte Spermatogenese, intestinale neuronale Dysplasie.
-
Schimke-immunoossäre Dysplasie: Mutation im SMARCAL 1 -Gen, das am Chromatin-Remodelling beteiligt ist (SMARCAL1 steht für: SWI/SNF related, matrix associated, actin dependent regulator of chromatin, subfamily a-like 1)/Genprodukt ist Bestandteil eines Multiprotein-Komplexes der eng mit Funktion und Struktur des Chromatins verbunden ist/ewa 30 Mutationen im SMARCAL1-Gen (2q34-q35; 18 Exons) sind bekannt/ AR/ Kleinwuchs, spondyloepiphysäre Knochendysplasien, Nephropathie/ rezidivierende Infektionen/möglich sind Symptome wie bei SCID mit entsprechenden Infektionen, T-Lymphopenie, Knochenmarksversagen.
- MYSM1 Defekt: Mutation im MYSM1-Gen: AR/Kleinwuchs, rezidivierende Infektionen, angeborenes Knochenmarksversagen, Myelodysplasie, Skelettanomalien, Katarakt, Entwicklungsverzögerung/Immundefekt bei B-Zellen und Granulozyten, B-, T-, NK-Lymphopenie.
- MOPD1 Defekt: AR/Mutation im RNU4ATAC-Gen (RNU4ATAC steht für: RNA, U4atac Small Nuclear /U12-Dependent Splicing)/rezidivierende bakterielle Infektionen, Lymphadenopathei, spondyloepiphysäre Knochendysplasien, extreme intrauterine Wachstumsretardierung, retinale Dystrophie, faciale Dysmorphie, Microcephalie möglich/ Immunglobuline und Antikörperproduktion vermindert/NK-Funktion vermindert.
- EXTL3 Defekt: AR/ Mutation im EXTL3-Gen/variable Skelettanomalien, zervikale spinale Stenose, Entwicklungsverzögerung. T-Zellen vermindert.
Weitere kombinierte Immundefekte (CID) weniger gravierend als SCID/ Hyper-IgE-Syndrome
-
STAT3-Gen Defekt (HIES 1/s.u. Hyper-IgE-Syndrom 1) AD/ heterozygote LOF Mutationen im STAT3-Gen/Vermindert sind TH17-Zellen, follikuläre TH-Zellen, MAIT-Zellen und NKT-Zellen. Verminderung von Memory B-Zellen, vermehrte BAFF Expression. Mangelhafte Produktion STAT3-abhängiger Zytokine/ IGE erhöht, rekurriende Eosinophilie; oft de novo Defekt; u.a. Candidiasis der Nägel/ kalte Staphylokokken-Abszesse/Ekzeme, Pneumatozelen und Lungenabszesse /typische Facies, Osteoporose, Skoliose, Dentitionsanomalien (verzögerter Zahnwechsel), Hypermobilität, frühzeitige Aneurysmenbildung (koronar, zerebral).
-
IL6-Rezeptor Defekt: AR/ Mutation in dem Gen das für den IL6R-Rezeptor kodiert/rezidivierende eitrige Infektionen, kalte Abszesse/sehr hohes IgE, geswitchte Memory B-Zellen und spezifische Ak sind vermindert (s.u. Hyper-IgE-Syndrom 5).
-
IL-6 Signal Transducer Defekt: AR/Mutation im IL6ST-Gen/bakterielle Infektionen, Ekzem, Lungenabszesse mit Pneumatozelenbildung, Skelettanomalien, verzögerte Dentition. Sehr hohes IgE, TH17 Zellen (s.u. Hyper-IgE-Syndrom 4).
-
ZNF431 Defekt: AR/Mutation im ZNF431-Gen (Zinkfinger 431-Gen). Assoziiert mit dem Hyper-IgE-Syndrom 3 (s.u. Hyper-IgE-Syndrom)
-
DOCK8 Defekt: AR/Mutation im DOCK8-Gen (Dedicator of cytogenesis 8 Proteins). Assoziiert mit dem Hyper-IgE-Syndrom 2 .
-
ERBIN Defekt: AR/Mutation im ERBIN-Gen/rezidivierende Atemwegsinfektionen, u.a. Staph. aureus/ Ekzem, überstreckbare Gelenke, einige mit arteriellen Aneurysmen/ zirkulierende Tregs erhöht.
-
Loeys-Dietz-Syndrom: AD/Mutationen in den Genen TGFBR1 oder TGFBR2/rezidivierende Atemwegsinfektionen, atopische Dermatitis, NM-Allergien, überstreckbare Gelenke, verzögerte Dentition, einige mit Aortenaneurysmen (s.a. unter Hyper-IgE-Syndrom).
-
Comel-Netherton Syndrom: AR/Mutation im SPINK5 -Gen. Das kodierte Protein, die Serinprotease LEKTI fehlt oder ist funktionell gestört/ angeborene Ichthyose, Bambushaare, atopische Diathese, bakterielle Infektionen, Gedeihstörung. IgE erhöht, Ak-Bildung variabel gestört, B-Zellen vermindert.
-
PGM3 Defekt: AR/Mutation im PGM3-Gen (PGM3 steht für Phosphoglucomutase 3)/Mutation führt zu Störungen bei Glykosylierungen. Die Erkrankung kann daher auch zu der Familie der CDG-Syndrome gerechnet werden/ schwere Atopie, Autoimmunität, bakterielle und virale Infektionen, kognitive Störungen, Hypomyelinisierung, Kleinwuchs, Brachydaktylie, faciale Dysmorphie. IgE erhöht; Eosinophilie, evtl. B- und T-Zellen vermindert (s.a. Hyper-IgE-Syndrom).
-
CARD11 Defekt (heterozygot): Mutation im CARD11-Gen/ AD, rezidivierende Atemwegs- und kutane Virusinfektionen, atopische Diathese, Eosinophilie, Nahrungsmittgel-Allergien, Lymphom. TH2 Dominanz, Störung von T-Zell Aktivierung sowie Aktivierung der Signalwege über NFkB und mTORC1)
Störungen beim Vitamin B12 und Folsäure Stoffwechsel
- Transcobalamin 2 Defekt: AR/Mutation bei TCN2/Megaloblastäre Anämie, Panzytopenie/ohne Therapie neurologische Schäden. Ig vermindert.
- SLC46A1/PCFT Defekt: AR/ hereditäre Folatmalabsorption: Mutation bei SLC46A1/megaloblastäre Anämie, Gedeihstörung. Ohne Therapie neurologische Schäden.
- MTHFD1 -Defekt: AR/MTHFD1 steht für Methylene-Tetrahydrofolat Dehydrogenase 1/Mutation im MTHFD1-Gen führen zu rezidivierenden bakteriellen Infektionen/ PCP, Gedeihstörung, megaloblastäre Anämie, Neutropenie. Intellektuelle Defizite, Krämpfe. Folat-responsiv. RTE und B-Zellen vermindert.
Anhidrotische Ektodermaldysplasie mit Immundefekt (EDA-ID)
-
NEMO/IKBKG Defekt (NEMO steht für NFkB essential modulator): Mutationen im IKBKG-Gen (NEMO) bewirkt eine Störung der NFkB-Aktivierung in verschiedenen Zellen, so in T-Zellen über den T-Zell-Rezeptor/XL/ reduzierte Schweißproduktion, Ektodermaldysplasie (nicht obligat)/ teilweise konische Zähne/ Fehlen polysaccharidspezifischer Antikörper/gesteigerte Infektneigung mit erhöhter Anfälligkeit gegenüber Bakterien v.a. Mykobakterien, Viren/ Kolitis.
-
IKBA (NFKBIA) Defekt/Anhidrotische ektodermale Dysplasie mit Immundefekt 2 (EDA-ID): Eine IkBa-Gain-of-function (GOF) Mutation im NFKBIA-Gen/Störung der NFkB-Aktivierung, so in T-Zellen/ reduzierte Schweißproduktion/ Ektodermaldysplasie (teilweise konische Zähnen), Fehlen polysaccharidspezifischer Antikörper/ Hyper-IgM Phänotyp möglich/Gesteigerte Infektneigung, erhöhte Anfälligkeit gegenüber Mykobakterien, Viren und Bakterien, Kolitis.
-
IKBKB GOF Mutation (EDA-ID): Mutation im IKBKB-Gen. Dieser Phämotyp ist gekennzeichnet durch verminderte T-Zellen; verminderte TZR Aktivierung; Hypogammaglobulinämie. Ein autosomal dominanter Genotyp kennzeichnet sich durch rezidivierende bakterielle, virale und Pilzinfektionen. Zusätzlich evtl. ektodermale Defekte.
Kalziumkanal-Defekte
-
ORAI1 (ORAI steht für OTAI calcium release-activated calcium modulator 1) Defekt (s.Immundefizienz 9; OMIM:612782): AR/Mutation im Orai1-Gen, einer Komponente des durch Ca-Freisetzung aktivierten Ca-Kanals führt zu folgender Klinik: normale T-Zell-Zahl, defekte Aktivierung über den TZR/Autoimmunität, nicht-progressive Myopathie
-
STIM-1 (STIM-1 = stromal interaction molecule 1) Defekt: AR/ Mutation bei STIM-1, das an der Orai1-Aktivierung beteiligt ist. Normale T-Zell-Zahl, aber defekte Aktivierung über den TZR /Autoimmunität, anhidrotische Ektodermaldysplasie, nicht-progressive Myopathie.
Kombinierte Immundefekte (CID) weniger gravierend als SCID /Andere Defekte
- Purinnukleosidphosphorylase (PNP) Mangel: AR/Mutation bei PNP. T-Zelldefekt aufgrund von toxischen Metaboliten (z. B. dGTP) in Folge des Enzymmangels/Harnsäure erniedrigt/ Autoimmunhämolytische Anämie, neurologische Störungen. Z.T. SCID-ähnliches Bild (PNP-SCID).
- Immundefekt mit multiplen intestinalen Atresien: AR/Mutation im TTC7A-Gen (TTC7A steht für Tetratricopeptide repeat (TPR) domain 7A)/variabler Immundefekt der B- und T-Zellen/bakterielle (Sepsis), mykotische und virale Infektionen/ multiple intestinale Atresien, oft mit intrauterinem Polyhydramnion. Z.T. SCID Phänotyp. TTC7A Mutation kann sich auch als chronisch-entzündliche Darmerkrankung manifestieren.
-
Tricho-hepato-enterales Syndrom (Trichohepatoenterisches Syndrom): AR/Mutationen in den Genen TTC37 oder SKIV2L/Memory B-Zellen vermindert; Ig und Ak vermindert; AR; Atemwegsinfektionen/inkonstant: Wachstumsretardierung, faziale Dysmorphie, wollige Haare, früh unbehandelbare Durchfälle, Leberzirrhose, Plättchenanomalien.
- Venookklusive Erkrankung der Leber mit Immundefekt (VODI): AR/Mutation in SP110-Gen/ Hypogammaglobulinämie, funktionelle Störungen bei B- und T-Zellen, venookklusive Erkrankung der Leber, Hepatosplenomegalie, Thrombopenie, PCP, Candida- und CMV-Infektionen, zerebrospinale Leukodystrophie.
- BCL11B Defekt: AD/Mutation im BCL11B -Gen/neonatale Zähne, Dysmorphie, abnormes Corpus callosum, neurokognitive Defizite. T-Zellen erniedrigt, T-Zellproliferation vermindert.
-
Vici -Syndrom: Mutation im EPG5-Gen. AR/das EPG5-Gen kodiert das ektopische P-Granula Autophagie Protein 5/ Mutation führt zu einer Störung des Autophagieprozesses/ CD4-Zellen stark vermindert; ihre Proliferation ist deutlich reduziert/Ig niedrig, v.a. IgG2; weiterhin Agenesie des Corpus callosum, Katarakt, Kardiomyopathie, Albinismus, Gaumenspalte, Mikrozephalie, intellektuelle Defizite, Infektionen, CMC.
- HOIL1 (heme-oxidized IRP2 ubiquitin ligase-1, RBCK1) Defekt: AR/ Mutation in HOIL1/RBCK1, einer Komponente von LUBAC. Störung der NFkappaB-Aktivierung/bakterielle Infektionen, Autoinflammation, Amylopektinose. Erniedrigte Memory B-Zellen, PS-Antikörper erniedrigt.
- HOIL1 (heme-oxidized IRP2 ubiquitin ligase-1, RBCK1) Defekt; AR/Mutation in HOIL1/RBCK1, einer Komponente von LUBAC. Störung der NFkB-Aktivierung/bakterielle Infektionen, Autoinflammation, Amylopektinose. Memory B-Zellen erniedrigt, PS-Antikörper erniedrigt.
-
Hennekam Lymphangiektasie-Lymphödem Syndrom Typ 1: Mutation bei CCBE1 (Faciale und andere Dysmorphien, Hypogammaglobulinämie, variable Verminderung von B- und T-Zellen)
- Hennekam Lymphangiektasie/Lymphödem Syndrom Typ 2: Mutation bei FAT4 (Faciale und andere Dysmorphien, Hypogammaglobulinämie, variable Verminderung von B- und T-Zellen)
- NFE2L2 Defekt (nuclear factor, erythroid 2- like): Aktivierende de novo Mutation (Atemwegs- und Hautinfektionen, Wachstumsretardierung, Entwicklungsverzögerung, Zerebrale Läsionen in der weißen Substanz, Homocystein. Geswitche Memory B-Zellen/ faciale und andere Dysmorphien/Hypogammaglobulinämie, variable Verminderung von B- und T-Zellen vermindert; Ig vermindert; Ak-Bildung vermindert.
-
STAT5b-Mangel: AR/Defekt im STAT5b-Gen/Störung der T- und NK-Zell-Funktion. STAT5b ist für Signalling über IL-2 und IL-15 notwendig/STH-refraktärer Kleinwuchs, Dysmorphie, Ekzem, lymphoide interstitielle Pneumonie, Autoimmunität.
-
STAT5b-Mangel: AD/Defekt im STAT5b-Gen/ Störung der T- und NK-Zell-Funktion/ STH-refraktärer Kleinwuchs, Ekzem, hohes IgE. Kein ID verglichen mit AR-Variante.
- Kabuki Syndrom Typ 1: AD/Mutation bei KMT2D/MLL2/typische Facies, Spaltbildung/hoher Gaumen, skelettale Anomalien, Kleinwuchs, intellektuelle Defizite, angeborene Vitien, rezidiviende Infektionen (Otitis media, Pneumonie) bei 50% der Patienten. Autoimmunität möglich/IgA meist, IgG gelegentlich vermindert.
- Kabuki Syndrom Typ 2: AD/ Mutation bei KDM6A XL (auch wbl. betroffen)/ Syndrom mit multiplen kongenitalen Anomalien/gekennzeichnet durch typische Gesichtsmerkmale, Skelettanomalien, milde bis moderate intellektuelle Behinderung und postnatalen Kleinwuchs/OMIM: 147920 300867).
-
KMT2A Defekt (Wiedemann-Steiner-Syndrom): AD/Mutation im KMT2A-Gen /Atemwegsinfektionen, Kleinwuchs, Hypertelorismus, Hypertrichose der Ellbogen/Entwicklungsverzögerung, intellektuelle Defizite. Geswitchte Memory B-Zellen vermindert/ Ig und Antikörperbildung vermindert.