Hyper-IgE-Syndrom 4D82.4

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

Hies4; HIES4; Hyper-IgE recurrent infection syndrome 4, autosomal recessive; OMIM: 618523

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Einteilung

Genetische Heterogenität des Hyper-IgE-Syndrom (HIES): 

  • HIES1 (147060) verursacht durch eine autosomal dominante Mutation im STAT3-Gen (102582
  • HIES2 (243700), verursacht durch eine Mutation im DOCK8-Gen (611432),
  • HIES3 (618282), verursacht durch eine Mutation im ZNF431-Gen (618269),
  • HIES4A (619752) und HIES4B (618523), beide verursacht durch eine Mutation im IL6ST-Gen (600694),
  • HIES5 (618944), verursacht durch eine Mutation im IL6R-Gen (147880).

Ätiopathogenese

Das Hyper-IgE-Syndrom 4 ist mit Mutationen im IL6ST-Gen (Interleukin 6 Cytokine Family Signal Transducer) verbunden.

Manifestation

Die Krankheit beginnt in der frühen Kindheit.

Labor

Erhöhte Serum-IgE-Werte, intermittierende Eosinophilie, gestörte IL6 (147620) und IL27 (608273) Downstream-Signalisierung. Die Entwicklung und Funktion bestimmter B- und T-Zellpopulationen sowie die Akutphase-Reaktion sind beeinträchtigt; die IL-11 (147681)-Signalisierung in Fibroblasten ist ebenfalls betroffen (Shahin et al. 2019).

Fallbericht(e)

Schwerd et al. (2017) berichteten über ein siebenjähriges Mädchen, das von blutsverwandten Eltern südasiatischer Herkunft mit HIES4B geboren wurde. Im Säuglingsalter wies sie eine Kraniosynostose und andere Skelettanomalien auf, darunter eine angeborene Hüftluxation, Ellenbogen- und Fingerkontrakturen sowie eine fortschreitende Skoliose. Weiterhin retinierte Zähne. Gleichzeitig entwickelte sie wiederkehrende Infektionen, darunter Augeninfektionen, rezidiv. Pneumonien, die zu Bronchiektasen führten, Erysipele und Sepsis in Verbindung mit einem thrombotischen Hirninfarkt. Die Patienten entwickelte eine atopische Dermatitis, eine globale Entwicklungsverzögerung mit Sprachstörungen. Lab: erhöhtes IgE, intermittierende Eosinophilie. Antikörper-Titer gegen Haemophilus, Pneumokokken und Tetanus waren normal. Bei Infektionen verzögerte oder fehlende Akute-Phase-Reaktion mit vermindertem Fibrinogen und C-reaktivem Protein.

Shahin et al. (2019) berichteten über einen 12-jährigen Jungen, der von blutsverwandten türkischen Eltern mit HIES4B geboren wurde. Bereits im frühen Säuglingsalter Durchfallsymptomatik, rezidivierender Otitis media, bilateraler Keratitis, rezidivierende bakterielle Atemwegsinfektionen, einschließlich Pneumonien mit Empyem und Pneumothorax. Weiterhin: schwere atopische Dermatitis, Nahrungsmittelallergien. Skelettanomalien: Flexionskontrakturen der Handgelenke, Skaphozephalie, Skoliose, engstehende Zähne und Hüftluxation. Lab: erhöhte Serum-IgE-Werte, Eosinophilie, B-Zellen erniedrigt, In der Familienanamnese wurde der frühe Tod von 3 Geschwistern festgestellt, die wahrscheinlich betroffen waren.

Chen et al. (2021) berichteten über einen 8-jährigen Jungen gemischter ethnischer Herkunft, der sich im Alter von 4 Jahren mit chronischer Osteomyelitis und wiederkehrender septischer Arthritis aufgrund einer Infektion mit Staphylococcus aureus vorstellte. Die immunologische Untersuchung ergab erhöhte Serum-IgE-Werte, Eosinophilie, normale Lymphozytenzahlen.

Literatur

  1. Chen YH et al. (2021) Functional and structural analysis of cytokine-selective IL6ST defects that cause recessive hyper-IgE syndrome. J Allergy Clin Immun 148: 585-598.
  2. Schwerd T et al. (2017) A biallelic mutation in IL6ST encoding the GP130 co-receptor causes immunodeficiency and craniosynostosis. J Exp Med 214: 2547-2562.
  3. Shahin T et al. (2019) Selective loss of function variants in IL6ST cause hyper-IgE syndrome with distinct impairments of T-cell phenotype and function. Haematologica 104: 609-621.

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024