Schilddrüsenerkrankungen, Hautveränderungen E00-E07

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor: Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Definition

Zu den aus dermatologischer Sicht wichtigsten Schilddrüsenerkrankungen gehören Hyper- und Hypothyreose.

  • Die Hyperthyreose ist neben dem Diabetes mellitus die häufigste endokrine Erkrankung des Erwachsenen mit einer Gynäkotropie von 5:1. Im Kindesalter ist sie selten. Unter einer Hyperthyreose werden alle Erkrankungen zusammengefasst, die mit einem peripheren Überangebot an Schilddrüsenhormonen einhergehen. Die zwei häufigsten sind Autoimmunhyperthyreose (Immunogene Hyperthyreose vom Typ des M. Basedow) und die funktionelle Autonomie (autonomes Adenom oder multinodöse Struma).
  • Die Hypothyreose kann angeboren (1:5.000 Neugeborenen) oder erworben sein. Erworben am häufigsten als Folge einer chronischen lymphozytäre Thyreoiditis (Autoimmunthyreoiditis Hashimoto), selten auch im Rahmen eines polyglandulären Autoimmunsyndroms oder iatrogen (z.B. nach Strumektomie). 

Einteilung

Übersicht über die häufigsten dermatologischen Symptome und Erkrankungen bei Schilddrüsenerkrankungen:

Klinisches Bild

  • Dermatologischen Leitsymptome der Hyperthyreose sind:
    • Hyperhidrose mit zarter, samtartiger Haut
    • Wärmeintoleranz
    • brüchige Nägel
    • feines dünnes Haar.
  • Beim Vollbild des M. Basedow sind neben dem Exophthalmus diffuse, periorbitale Hyperpigmentierungen (halonierte Augen) ausgeprägt. Bei Verstärkung der Hyperpigmentierungen im inneren Augenwinkel spricht man von einem "Jellinekschen Zeichen".
  • Bei der Hypothyrose werden die angeborenen und erworbenen Hypothyreosen unterschieden. Für die dermatologische Differentialdiagnose sind insbesondere die Symptome der erworbenen Formen bedeutsam. Erworbene Formen der Hypothyreose werden ab dem 2. Lebensjahr beobachtet. Folgende dermatologische Symptome sind relevant:
    • Verstärkte Kälteempfindlichkeit
    • trockene, etwas verdickte, raue (Knie und Ellenbogen verstärkt) blasse Haut (mit gelblichem Unterton)
    • Myxödem mit teigigen, nicht eindrückbaren Schwellungen der Lider, des Gesichts, der Hände und Unterschenkel.

Literatur
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  1. Ai J, Leonhardt JM et al. (2003) Autoimmune thyroid diseases: etiology, pathogenesis, and dermatologic manifestations. J Am Acad Dermatol 48: 641-659
  2. Heymann WR (1992) Cutaneous manifestations of thyroid disease. J Am Acad Dermatol 26: 885-902
  3. Jabbour SA (2003) Cutaneous manifestations of endocrine disorders: a guide for dermatologists. Am J Clin Dermatol 4: 315-331

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