Zoonosen (Übersicht) A20-28

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 21.11.2024

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Definition

Als Zoonosen werden sämtliche Infektionskrankheiten bezeichnet, die von Bakterien, Parasiten, Pilzen, Prionen oder Viren verursacht und wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Bei Übertragung vom Tier zum Menschen werden sie als Zooanthroponose bezeichnet, bei Übertragung vom Menschen zum Tier als Anthropozoonose. Etwa 200 Krankheiten sind bekannt. Etwa 200 Krankheiten sind bekannt.

Eine Zoonose ist somit eine Infektionskrankheit, die sowohl Menschen als auch Tiere betreffen kann.

Ausgenommen sind Erreger, die in der Umwelt vorkommen und über Kontamination von Lebensmitteln zum Menschen gelangen.

Bei der "direkten (Ortho-) Zoonose" erfolgt die Infektion durch direkten Kontakt oder durch einen mechanischen Vektor von einem Vertebraten auf den anderen (z.B. Skabies-Übertragung von Mensch zu Mensch).

Unter Epizoonosen werden Parasitosen der Haut verstanden, die durch Arthropoden hervorgerufen werden, z.B. Erkrankungen durch Läuse, Milben, Zecken u.a.

Erreger

Die eigentlichen Zoonoseerreger sind Erreger, die sich nicht nur auf einen Wirt beschränken, sondern bei mehreren Wirten einschließlich des Menschen eine Infektion (mit und ohne klinisch manifeste Erkrankung) hervorrufen können.

Einteilung

Dermatologisch relevante virale Zoonosen:

Dermatologisch relevante bakterielle Zoonosen:

Vorkommen/Epidemiologie

Die Inzidenz und Prävalenz der meisten Zoonosen ist schwer einzuschätzen. Viele Zoonosen bleiben undiagnostiziert. Für die meisten Zoonosen besteht weiterhin keine Anzeigepflicht. Allgemein gilt: je häufiger und je direkter ein Kontakt mit Tieren besteht, desto größer auch die Chance sich mit einer Zoonose zu infizieren (z.B. bei bestimmten Berufsgruppen wie Veterinäre oder Landwirte).

Ätiopathogenese

Zoonoseerreger sind Bakterien, Viren, Parasiten oder andere biologische Einheiten, die eine Zoonose hervorrufen können.

Prophylaxe

Jeder Mensch, der mit Tieren oder ihren Produkten in Berührung kommt, kann einer Infektion ausgesetzt werden. Grundsätzlich gilt, dass Infektionen von Tiere auf Menschen durch die gleichen Methoden vermieden werden, wie auch bei zwischenmenschlichen Infektionen. Bei der Tierhaltung ist Hygiene (saubere Ställe und Gehege, Reinigen der Hände, Desinfektion (etwa Kochen und Bügeln) von Textilien) die wichtigste Maßnahme.

Hinweis(e)

Zoonosen stellen ein ständiges Risiko für den Menschen dar. Neben lebenden Tieren können insbesondere Lebensmittel Träger von Zoonoseerregern sein. Zoonoseerreger, die in Europa bereits erfolgreich bekämpft wurden, können jederzeit wieder eingeschleppt werden (wie z.B. die Brucellose). Gefahr des Auftretens neuer Zoonosen besteht durch globale Verbreitung von Zoonoseerregern, die ursprünglich auf bestimmte Regionen beschränkt waren. Ursachen für das Wiederauftreten und Neuauftreten von Zoonosen sind vielfältig:
  • Weltweiter Tourismus und Tierhandel
  • Vordringen des Menschen in neue geographische und ökologische Gebiete
  • Einführen und Verbreiten exotischer und anderer Tierarten in die menschliche Bevölkerung
  • Änderung der Tierhaltung und Tierfütterung
  • Veränderungen der Verzehrgewohnheiten und Herstellung bzw. Zubereitung von Lebensmitteln
  • Hygienebedingungen mit engem Kontakt zwischen Mensch und Tier
  • Genetische Veränderung von Erregern.

Disclaimer

Bitte fragen Sie Ihren betreuenden Arzt, um eine endgültige und belastbare Diagnose zu erhalten. Diese Webseite kann Ihnen nur einen Anhaltspunkt liefern.

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