Synonym(e)
Hyperpigmentierung retikuläre; Netzartige Hyperpigmentierungen; Retikuläre Hyperpigmentierung
Definition
Erkrankungen die mit umschriebenen oder auch diffusen retikulären Hyperpigmentierungen einhergehen können grundsätzlich unterteilt werden in:
- angeborene retikuläre Hyperpigmentierungen (selten)
- und
- erworbene retikuläre Hyperpigmentierungen (häufig)
Einteilung
Die umschriebenen oder auch disseminierten retikuläre Hyperpigmentierungen der Haut und der angrenzenden Schleimhäute sind das Leitsymptom einer Reihe von Genodermatosen. Sie sind nicht selten mit Hyper- und Hypopigmentierungen kombiniert.
Genodermatosen mit netzartigen Hyperpigmentierungen:
- Morbus Dowling-Degos
- Morbus Kitamura
- Haber-Syndrom
- Dyskeratosis congenita
- Morbus Galli-Galli
- Dyschromatosis universalis hereditaria
- Dyschromatosis symmetrica hereditaria
- Naegeli-Franceschetti-Syndrom (Dermatopathia pigmentosa reticularis)
- Prurigo pigmentosa
- Poikilodermie mit Blasenbildung (Kindler-Syndrom)
- Rothmund-Thomson-Syndrom
- Epidermolysis bullosa simplex mit fleckigen Hyperpigmentierungen
- Pachyonychia congenita mit Amyloidose
- Makulöse Amyloidose (meist flächige Hyperpigmentierungen)
- KID-Syndrom
Erworbene netzartige Hyperpigmentierungen:
Netzartige Pigmentierungsmuster treten auch bei erworbenen Hauterkrankungen als postinflammatorische Hyperpigmentierungen auf. So z.B. nach thermischen, traumatischen, chemischen oder aktinischen Schäden der Haut. Weiterhin nach endokrinen Reizen:
- Melasma (Chloasma)
- Melanodermatitis toxica (Hoffmann-Habermann)
- Aktinische Hyperpigmentierungen (z.B. bei Erythrosis interfollicularis colli)
- Thermische retikuläre Hyperpigmentierungen (repetitive Infrarot-Bestrahlungen, Heizkissen: Hyperpigmentierung kalorische)
- Traumatische retikuläre Hyperpigmentierungen (nach Schürfwunden, nach sonstigen Verletzungen)
- Chemische Hyperpigmentierungen (z.B. Furokumarine bei Wiesengräserdermatitis, weiterhin durch alkylierende Substanzen und Antimetabolite die als Chemotherapeutika eingesetzt werden)
- Papillomatosis confluens et reticularis (netzige, flächige und streifige Hyperpigmentierungen)
- Erworbene Poikilodermien