Synonym(e)
Definition
Exogen ausgelöste, chronisch-phototoxische, z.T. auch photoallergische Reaktion mit postinflammatorischer Pigmentinkontinenz.
Wahrscheinlich identisch mit dem von Riehl beschriebenen Krankheitsbild (Riehl-Melanose). S.a.u. Melanosis perioralis et peribuccalis.
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Ätiopathogenese
Verursacht durch Kontakt mit Schmieröl und seinen Derivaten, Teerdampf, ungereinigter Vaseline (s.a.Vaselinoderm), phototoxischen und -sensibilisierenden Substanzen.
Die Melanodermatitis toxica wie auch die Melanose und dier Riehl-Melanose sind Ausdruck einer meist subklinisch verlaufenden chronisch persistierenden, photosensiblen Reaktion. Die diskrete superfizielle Dermatitis führt zu einer melanozytären Hypertrophie und Hyperplasie. Im Gefolge dieser Prozesse treten vermehrte epidermale Pigmentierungen und eine lebhafte Pigmentinkontinenz auf. Die dermale Pigmentierung bestimmt im Wesentlichen den dunklen Farbton (braun bis schiefergrau) der Läsion.
Klinisches Bild
Die Erkrankung beginnt entweder mit einer akuten, juckenden Dermatitis, die bei hochgradiger Empfindlichkeit auch vesikulös sein kann. In den meisten Fällen verläuft die Erkrnakung unter dem Bild einer subakuten is chronischen Dermatitis. Mit der Zeit stellen sich schmutzig-braune Hyperpigmentierungen mit follikulären Keratosen, zarten Atrophien und Teleangiektasien ein. Nach UV-Exposition wird Schubaktivität beobachtet.
Die Verfärbungen sind schmutzig grau, braunrot bis schwärzlich. zumeist sind sie nihct diffus sondern eher netzförmig. Bei längerem Bestand bilden sich schwer entfernbare Hyperkeratosen. Auch Komedonen sind zu finden.
Therapie allgemein
Striktes Meiden der verursachenden Substanzen (meist Duftstoffe, Parfums, Kosmetika, Arzneimittel). Langsame Rückbildung bei Meiden der Ursache ist möglich.
Externe Therapie
In der Regel sind Überschminken störender Hyperpigmentierungen (z.B. Dermacolor) und Lichtschutzmittel (z.B. Contralum ultra, Anthelios) die sinnvollsten Lösungen. Depigmentierende Externa wie Hydrochinon-Creme (z.B. Pigmanorm) und die stärker wirksame Kombination von Hydrochinon- Hydrocortison-Vit. A-Säure (z.B. Pigmanorm) sind wenig sinnvoll, da es sich nicht nur um epidermales Pigment sondern auch um dermales Pigment handelt, das im Rahmen der chronisch entzündlichen Reaktion dorthin "abgetropft" ist.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Hoffmann E, Habermann R (1918) Arzneiliche und gewerbliche Dermatosen durch Kriegsersatzmittel (Vaseline Schmieröl) und eigenartige Melanodermatitiden. Dtsch Med Wochenschr 4: 261-264
- Kang HY (2012) Melasma and aspects of pigmentary disorders in Asians. Ann Dermatol Venereol 139 Suppl 3: 92-55
- Khanna N et al. (2011) Facial melanoses: Indian perspective. Indian J Dermatol Venereol Leprol 77:552-563
Verweisende Artikel (14)
Berloque-Dermatitis; Fleck dunkler; Hoffmann-Habermannsche Pigmentanomalie; Hyperpigmentierung, umschriebene; Incontinentia pigmenti (Bloch-Sulzberger); Melanodermitis; Melanodermitis toxica; Melanose fleckige des Gesichtes; Melanosis perioralis et peribuccalis; Photomelanosen; ... Alle anzeigenWeiterführende Artikel (16)
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