Definition
Gruppe von Porphyrinerkrankungen, denen eine Störung der Leberzellfunktion zugrunde liegt (Mehr- oder Fehlbildung von Porphyrinen). Mit dem Begriff "akute hepatische Porphyrie" wird die potentiell intermittierend auftretende akute Verlaufsform bezeichnet. Die akute hepatische Porphyrie kann sich aktuell in einer klinisch manifesten Phase befinden, s.a. Porphyriesyndrom, akutes. Nach Spontanremission oder Therapie befindet sich der Porphyrieprozess in einer subklinischen Phase (Latenzphase). Die Stabilität der Latenzphase hängt von prophylaktischen Maßnahmen, insbesondere vom Meiden porphyrinogener Provokationsfaktoren ab.
Einteilung
- Akute hepatische Porphyrien:
- Porphyria acuta intermittens (PAI)
- Porphyria variegata (PV)
- Coproporphyria hereditaria (HC).
- Chronische hepatische Porphyrien:
- Porphyria cutanea tarda (PCT).
Auch interessant
Diagnose
Die Diagnose der akuten hepatischen Porphyrie wird abgesichert durch:
- Bestimmung der beiden Porphyrinvorläufer: Delta-Aminolävulinsäure, Porphobilinogen.
- Bestimmung der Porphyrine im Urin.
Hinweis(e)
Wichtigste verbotene und erlaubte Medikamente und Wirkstoffe bei akuten hepatischen Porphyrien:
- Verboten (als Porphyrie-Auslöser bekannt):
- Antidiabetika, Antihypertensiva (Clonidin, Hydralazin, Sprinolocaton, Methyldopa), Antiphlogistika (v.a. Phenylbutazon, Pyrazolonderivate, Ibuprofen), Antikonvulsiva (Carbamazepin, Hydantoine, Primidon), Antirheumatika (Diclofenac)
- Barbiturate, Chloroquin u. Derivate, Griseofulvin, Dapson, Diazepam, Diazeptika (Halothan), Nitrofurantoin, Ranitidin, Steroidhormone (Östrogene und Progesteron), Sulfonamide, Theophyllin, Alkohol.
- Erlaubt (angeblich keine Porphyrie-auslösende Potenz):
- Acetylsalicylsäure, Narkotika (Halothan), Salicylsäure, Cephalosporine, Dexamethason, Cimetidin, Digitalispräparate, Fentanyl, Flunitrazepam, Heparin, Penicilline, Prednisolon, Procain, Promethazin, Reserpin, Tetracycline.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Doss MO et al. (2003) Arneistoffe bei akuten hepatischen Porphyrien und Empfehlungen zur Anästhesie. In: Rote Liste 2003, Online-Version, http://www.rote-liste.de/Online/texte/anhang/porhyrien.html
Verweisende Artikel (8)
Coproporphyria hereditaria; Coproporphyria symptomatica; Hämopexin; Hydroa vacciniforme; Porphyria cutanea tarda; Sulfadiazin-Silber; Sulfasalazin; Sulfonamide;Weiterführende Artikel (20)
Acetylsalicylsäure; Akute intermittierende Porphyrie; Cephalosporine; Chloroquin; Cimetidin; Coproporphyria hereditaria; DADPS; Dexamethason; Griseofulvin; Heparin; ... Alle anzeigenDisclaimer
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