Synonym(e)
Definition
(Minus-) Variante des Pemphigus vulgaris mit hoher intraepidermaler (subkornealer) Kontinuitätstrennung und dadurch sehr dünner, flüchtiger, leicht einreißender Blasendecke. Schleimhautveränderungen fehlen beim Pemphigus foliaceus im Gegensatz zum Pemphigus vulgaris stets.
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Einteilung
Man unterscheidet:
- Pemphigus erythematosus (Senear-Usher-Syndrom)
- Pemphigus foliaceus, brasilianischer (endemischer Typ/Fogo selvagem)
- Pemphigus herpetiformis (selten P. vulgaris).
Ätiopathogenese
Autoimmunerkrankung mit Bildung von Autoantikörpern gegen Desmoglein 1. Provozierend wirken unspezifische Faktoren, u.a. Stress oder Sonnenlicht.
Manifestation
Vor allem zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auftretend (selten auch bei Kindern möglich).
Lokalisation
Capillitium
Seborrhoische Zonen des Gesichts und am Stamm (vordere und hintere Schweißrinne).
Kein Schleimhautbefall!
Klinisches Bild
Da durch die oberflächliche Lage die Blasendecke sehr dünn ist, sind bei dem Patienten intakte Blasen eher selten anzutreffen. Vielmehr imponieren die Folgeerscheinungen der aufgeplatzten Blasen. Die Erkrankung beginnt mit oben beschriebenen Krusten im Gesicht- und Halsbereich, breitet sich anschließend über den Körper (insbesondere im Bereich der vorderen und hinteren Schweißrinne (seborrhoische Zonen) in Richtung von Hände und Füße aus. Der behaarte Kopf ist normalerweise auch betroffen. Es zeigen sich Flache rote Papeln und Plaques mit blätterteigartigen Schuppenkrusten, hyperkeratotische Schuppen, nässende, klebrig-feuchte Erosionen und unangenehmem Foetor infolge bakterieller Zersetzung. Selten können Bläschen oder Pusteln im Randbereich der Plaques beobachtet werden. Eine plötzliche Exazerbationen mit Ausbreitung bis zur Erythrodermie ist möglich (Umschlagen der typischerweise lokalisierten Erkrankung in das generalisierte Stadium des Pemphigus vulgaris).
Das Nikolski-Phänomen I ist positiv.
Die Mundschleimhaut bleibt im Gegensatz zum vulgären Pemphius und zum paraneoplastischen Pemphigus frei (Erklärung: nur Desmoglein-1-AK; Desmoglein-1 wird durch Schleimhautepithelien nicht exprimiert).
Häufig sind Alopezie und schmerzhafte Paronychie.
Labor
Pemphigusantikörper (Desmoglein-1-AK) sind nicht immer nachweisbar.
Histologie
Akantholytische Blasenbildung im oberen Stratum spinosum oder Stratum granulosum. Auch Akanthose, Papillomatose, Hyperkeratose oder dyskeratotische Veränderungen sind vorhanden.
Bemerkung: Hinsichtlich der Besonderheiten bei der Biopsietechnik s.u. Pemphigus vulgaris
Indirekte Immunfluoreszenz
Pemphigusantikörper nicht immer nachweisbar.
Differentialdiagnose
Externe Therapie
Interne Therapie
Bei ausgedehntem Befall immunsuppressive Therapie mit Glukokortikoiden wie Prednisolon (z.B. Decortin® H) initial 1,0-2,0 mg/kg KG/Tag p.o. in Kombination mit
Rituximab (MabThera®, Anti-CD20 AK, Dosierung: 375 mg/m2 KO am Tag 1 und 14(-21) i.v. Zeit bis zum Ansprechen der Therapie etwa 7 Wochen. Evtl. Wiederholung des Therapieregimes nach 1 Jahr),
oder Azathioprin (z.B. Imurek®, 1,0-1,5 mg/kg KG/Tag p.o.).
Reduktion der Glukokortikoide entsprechend klinischer Symptomatik auf 2,5-10 mg/Tag (In der Dauertherapie werden geringe Dosen von Glukokortikoiden gemeinsam mit Immunsuppressiva verabreicht.)
Verlauf/Prognose
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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Verweisende Artikel (13)
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