Tee, grüner

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Camellia sinensis; China Gunpowder; Grüntee

Definition

Sortenreiche Teepflanze. Es gibt mehr als 1000 Sorten. Neben China ist Japan der Hauptproduzent an grünen Teespezialitäten. Bekannte Sorten in diesem Bereich sind Sencha, Bancha, Kukicha, Genmaicha und die absolute Spitzenqualität, der Gyokuro.

Phytotherapeutisch werden die jungen, unfermentierten, schnell durch kurzzeitiges Erhitzen stabilisierten und anschließend getrockneten Blätter (Grüner Tee - Camelliae sinensis non fermentata folia) verwendet.

Allgemeine Information

Seit mehr als 5 000 Jahren ist grüner Tee als Heilpflanze bekannt. Die oxidierten Blätter der Teepflanze werden zur Herstellung eines wirkstoffreichen Extraktes verwendet. Der wichtigste Inhaltsstoff des Tees ist Koffein (früher im Zusammenhang mit Tee auch als Tein, Teein oder Thein bezeichnet). Weiterer Bestandteil der Teeblätter sind Catechine wie Epicatechin, Epicatechingallat, Epigallocatechin und Epigallocatechingallat. Mit 0,045-0,35% findet sich ein relativ hoher Aluminium-Gehalt. Dies ist durch Komplexbindung an Catechine biologisch unwirksam. Die meisten gesundheitsfördernden Wirkungen des Grüntees werden den Catechinen zugeschrieben (s.u. Condylomata acuminata). Catechine sind die Stoffe, die dem Tee den bitteren Geschmack verleihen. Diese sind potente Antioxidanzien mit photoprotektiven Eigenschaften. Sie reduzieren UV-induzierten oxidativen Stress und hemmen verschiedene an der Entwicklung von Hautkarzinomen beteiligten Zytokine. Grüner Tee enthält mehr Gerbstoffe (Tannine) als Schwarzer Tee. Die Teeblätter sind im Gegensatz zu Schwarzem Tee nicht fermentiert. Wegen der Verarbeitung werden für grünen Tee eher die Blätter von Camellia sinensis gegenüber der Varietät assamica bevorzugt, da die kleinblättrige, zartere Sorte sich besser eignet. Grüner Tee unterscheidet sich von Schwarzem Tee auch in der Zubereitung, im Geschmack, den Inhaltsstoffen und Wirkungen des Aufgusses.

Naturheilkunde

Grüner Tee enthält Catechine (s.u. Gerbstoffe), antientzündlich, antiviral (Behandlungsoption für eine 10-15% Salbe für Condylomata acuminata), antimikrobiell, antiproliferativ und immunstimulierend wirken. Die enthaltenen Polyphenole haben eine antioxidative Wirkung (Arteriosklerose, Koronarinfarkt).  Grüntee-Extrakte sind auch als Leberschutz und - Stärkung beschrieben, ebenso soll die Insulinresistenz bei Typ 2 Diabetikern reduziert werden.

Hinweis(e)

Grüner Tee wird seit mehreren tausend Jahren in China angebaut. Im Allgemeinen wird der Tee ohne vorherige Pulverisierung mit heißem Wasser aufgebrüht. Im 16. und 17. Jahrhundert verbreitete sich der grüne Tee auch in Europa.

Literatur
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  1. Camouse MM et al. (2005) Protective effects of tea polyphenols and caffeine. Expert Rev Anticancer Ther 5: 1061-1068
  2. Stockfleth E et al. (2008) Topical Polyphenon E in the treatment of external genital and perianal warts: a randomized controlled trial. Br J Dermatol 158:1329-1338.
  3. Friedberger H. (2021) Bitter im Mund, rundum gesund. Naturheilverfahren 1 : 26-284
  4. https://arzneipflanzenlexikon.info/teestrauch.php
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