Zinkmangel-Dermatosen E60

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Definition

Durch Zinkmangel unterschiedlicher Ursache hervorgerufene, charakteristische, ekzematöse, psoriasiforme, häufig mikrobiell überlagerte Hautveränderungen an Akren und Körperöffnungen, auch Beteiligung der Hautanhangsgebilde (Haare, Nägel).

Ätiopathogenese

Unterschiedliche Auslöser sind möglich:

Lokalisation

Akren, zentrofazial, Anogenitalbereich, bei der chronischen Form außerdem Knie, Ellenbogen.

Klinisches Bild

Akut: Schubweise verlaufendes papulovesikulöses, scharf begrenztes Ekzem. Periorale und perianale Erosionen, Skrotalekzeme. Flache Blasen in den Beugefalten der Finger und Palmae. Verzögerte Wundheilung.

Chronische Zinkmangeldermatitis: Ekzematöse bis psoriasiforme Hautveränderungen, evtl. generalisiertes Exsikkationsekzem, akneiforme Follikulitiden, diffuse Alopezie, Nageldystrophie, Beau-Reilsche Querfurchen der Nägel. Weitere Störungen: Wachstumshemmung, Infektanfälligkeit, gastrointestinale Störungen, Photophobie, psychische Störungen. S.a. Acrodermatitis enteropathica.

Diagnose

Erniedrigung von Serumzinkspiegel und alkalischer Phosphatase.

Therapie

  • Alimentäre Zufuhr: Zink-Quellen in der Nahrung stammen zu 33% aus Fleisch und Fleischwaren, 25% aus Milch, Milchprodukten und Eiern, 20% aus Getreideprodukten und 20% aus sonstigen Quellen.

    Merke! Ein hoher Calciumgehalt und fettarme Ernährung verschlechtern die Zink-Ausnutzung.

  • Medikamentöse Substitution: Zumeist orale, in schweren Fällen parenterale Gabe löslicher Zinkverbindungen wie Zinksulfat, -acetat, -lactat unter Kontrolle des Serumzinkspiegels. Substitution z.B. mit Unizink 20-40 mg/Tag i.v. oder 1-2 Tbl./Tag p.o. Außerdem Eiweißsubstitution (Zink wird im Serum an Albumin gebunden transportiert). Kontrolle Serumeiweiß: Gewünschter Plasmaeiweißanstieg (g/l) mal Plasmavolumen (l/kg KG) mal 2 = Menge der benötigten Eiweißsubstitution (Albumin 5-20%).

Literatur
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