Synonym(e)
Definition
Phytotherapeutisch verwendete, getrocknete Blätter der Walnuss.
Juglandis folium, auch Walnussblätter genannt, ist eine von der Kommission E monographierten Droge, die in pflanzlichen Arzneimitteln unter anderem zur Behandlung von chronischen Ekzemen (s.u. Ekzem atopisches), leichten Dermatitiden sowie bei Hyperhidrose der Hände/Füße verwendet wird.
Die Qualität ist im Deutschen Arzneimittel-Codex (DAC) festgelegt
HMPC-Monographie: Traditional-use: extern: Leichte Hautentzündungen, übermäßiger Schweißabsonderung der Hände und Füße
ESCOP: nicht bearbeitet.
Kommission E-Monographie: Leichte oberflächliche Entzündungen der Haut, übermäßige Schweißabsonderung, z. B. der Hände und Füße.
Inhaltsstoffe
Walnussblätter enthalten Phenolcarbonsäuren wie Kaffeesäure, Gallus- oder Salicylsäure, circa 10 % Gerbstoffe (Typ der Ellagitannine), zwischen 3 und 4 %, Flavonoide, Juglon und Hydrojuglon.
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Wirkungen
Walnussblätter wirken entzündungshemmend, sekretionshemmend, adstringierend, antibakteriell und antimykotisch. Darüber hinaus stillen sie Juckreiz, bewirken eine leichte Anästhesie von Oberflächen und wirken über die wirksamkeitmitbestimmende Subsgtanz Juglon wundheilungsfördernd.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Walnussblätter finden bei chronischen Ekzemen oder leichten oberflächlichen Entzündungen der Haut Anwendung.
Dosierung
Walnussblätter können in Form von Umschlägen oder Teilbädern mit 2 bis 3 g Droge auf 100 ml verwendet werden. Es sind auch Zubereitungen zur Inneren Anwendung möglich.
Teeaufguss für externe Anwendung: 4 bis 6 g Walnussblätter mit 200 mL heißem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und abseihen.
2- bis 4-mal täglich eine wässrige Abkochung von Walnussblättern in Form eines Umschlags auf die betroffenen Hautstellen geben; nach 30 Min. abnehmen. Die wässrige Abkochung kann auch als Badezusatz für Voll- oder Teilbäder verwendet werden;
Kontraindikation
Allergie gegen einen der Bestandteile, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Schwangerschaft und Stillzeit bei ungenügender Datenlage-
Hinweis(e)
Mit Walnussblättern natürlich färben: Zum Färben kannt man sowohl die getrockneten Walnussblätter als auch die grünen, fleischigen Schalen von Walnüssen verwenden. Dabei ist wichtig, dass sie immer noch grün sind. Bei reifen Walnüssen verfärbt sich die Schale und verliert ihre färbende Eigenschaft. Die getrockneten Blätter bzw. die fleischigen Schalen der Früchte werden zerkleinert. Die Blätter werden in einem Topf mit Wasser aufgegossen. Pro 100 Gramm Pflanzenteilen benötigt man circa 500 ml. Wasser. Die Blätter für etwa zwei Stunden kochen lassen, den Sud anschließend über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag können die Pflanzenteile mittels Sieb entfernt werden.
Sonnen- und Insektenschutz mit Walnussschalen: Bewährt hat sich nach H. Schilcher auch ein Walnussöl als Sonnenschutzöl bzw. Insektenschutzöl. Dazu benötigt man 100-200g Walnussschalen, die im August oder Septebmer gesammelt werden. Sie werden in 1 l Olivenöl eingelegt und in einem braunen Glas unter tägl. Umschütteln aufbewahrt. Nach 1 Monat werden die Schalen extrahiert, das Öl durch ein Mullfließ abgeseit. Zur Geruchsverbesserung einige Tropfen eines Nelken-oder Zitronenöls hinzufügen.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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- Schilcher H (2015) Pflanzenprofile. In: Leitfaden Phytotherapie. Urban und Fischer Verlag München, S. 332-333
- Wahedi HM et al. (2016) Juglone ameliorates skin wound healing by promoting skin cell migration through Rac1/Cdc42/PAK pathway. Wound Repair Regen 24:786-794.
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- Meskelevicius D et al. (2016) Juglone Exerts Cytotoxic, Anti-proliferative and Anti-invasive Effects on Glioblastoma Multiforme in a Cell Culture Model. Anticancer Agents Med Chem.16:1190-1197.
- https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-community-herbal-monograph-juglans-regia-l-folium_en.pdf
- https://arzneipflanzenlexikon.info/walnuss.php