Auch interessant
Indikation
Merke! Vor Therapiebeginn Bestimmung der Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase. Bei Frauen im gebärfähigen Alter muss vor Therapie ein negativer Schwangerschaftstest vorliegen und während sowie bis 3 Monate nach der Therapie ein wirksamer Kontrazeptionsschutz erfolgen! Raucher sprechen auf die Behandlung deutlich schlechter an als Nichtraucher!
Dosierung und Art der Anwendung
- Malariatherapie:
- Initial 800 mg p.o., dann nach 6, 12 und 24 Std. jeweils 400 mg. In sehr schweren Fällen 5-tägige Behandlung: 2 Tage je 800 mg, 3 Tage je 400 mg.
- Kinder: Initial 13 mg/kg KG. 6, 12 und 24 Std. später jeweils 6,5 mg/kg KG.
- Malariaprophylaxe:
- 2mal 400 mg innerhalb einer Woche vor Reisebeginn oder an 2 aufeinander folgenden Tagen bei Reiseantritt, dann 400 mg 1mal/Woche am gleichen Wochentag bis 4 Wochen nach Exposition fortführen.
- Kinder: Initial 2mal 6,5 mg/kg KG, dann 6,5 mg/kg KG am gleichen Wochentag.
- Lupus erythematodes und rheumatoide Arthritis: Initial 400 mg/Tag über 4-8 Wochen, dann 200 mg/Tag und weitere Reduktion je nach Befund.
- Retikuläre erythematöse Muzinose: 200 mg/Tag über 4 Wochen, 100 mg/Tag weitere 4 Wochen, dann weiteres Ausschleichen.
- Porphyria cutanea tarda: 100 mg 3mal/Woche.
Unerwünschte Wirkungen
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Behandlung mit Hydroxychloroquin und folgenden Arzneimitteln kann zu Wechselwirkungen führen:
Digoxin: erhöhte Digoxin-Spiegel möglich.
Halofantrin: Verlängerung des QT-Intervalls und erhöhtes Risiko von ventrikulären Arrhythmien möglich
Arrhythmogene Arzneimittel (z. B. Amiodaron): erhöhtes Risiko von ventrikulären Arrhythmien
Ciclosporin: über erhöhte Ciclosporin-Spiegel im Plasma wurde berichtet
Krampfschwelle herabsetzenden Substanzen (z. B. Mefloquin) → Wirksamkeit einiger Antikonvulsiva kann bei gleichzeitiger Anwendung von Hydroxychloroquin beeinträchtigt sein, da Hydroxychloroquin die Krampfschwelle herabsetzen kann
Praziquantel: Chloroquin kann die Bioverfügbarkeit von Praziquantel reduzieren
Agalsidase: theoretisches Risiko einer Hemmung der intrazellulären α-Galactosidase-Aktivität
Phenylbutazon: Wahrscheinlichkeit einer exfoliativen Dermatitis steigt
Hepatotoxische Substanzen (Vorsicht bei Alkohol in großen Mengen) und MAO-Hemmer
Probenecid oder Indometacin: Risiko einer Sensibilisierung und Retinopathie erhöht
Kortikosteroide: Myopathien oder Kardiomyopathien können verstärkt werden
Aminoglykoside: verstärkte neuromuskuläre Blockade möglich
Pyrimethamin/Sulfadoxin: Risiko von Hautreaktionen signifikant erhöht
Folsäureantagonisten (Methotrexat): werden in ihrer Wirkung verstärkt
Ampicillin: Die Resorption von Ampicillin kann vermindert sein
Neostigmin oder Pyridostigmin: Die Wirkung von Neostigmin oder Pyridostigmin kann verringert sein
Antazida: können die Resorption von Hydroxychloroquin vermindern
Cimetidin: kann die Ausscheidung von Hydroxychloroquin verzögern
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Jewell ML et al. (2000) Patients with cutaneous lupus erythematosus who smoke are less responsive to antimalaria treatment. J Am Acad Dermatol 42: 983-987