Röntgen Abdomen
Radiologisch finden sich bei einem Gallensteinleiden wichtige Hinweise auf:
- emphysematöse Cholezystitis
- Gallensteinileus
- Porzellangallenblase (Kasper 2015)
Die überwiegende Anzahl der Cholesterinsteine und auch der Bilirubinsteine geben im Röntgenbild keinen Schatten (Herold 2022). Lediglich ca. 20 % der Cholesterinsteine sind verkalkt und damit röntgendicht. Von den schwarzen Pigmentsteinen sind ca. 75 % verkalkt. Braune Pigmentsteine sind grundsätzlich nicht verkalkt (Krombach 2015).
Abdomen- Sonographie
Die Abdomen- Sonographie ist die schnellste und empfindlichste Methode zum Nachweis von Gallensteinen (Herold 2022). Sie stellt praktisch die Domäne in der Diagnostik von Gallensteinen dar (Krombach 2015).
Der Nachweis von Gallensteinen bis zu einem Durchmesser von 1,5 mm (Kasper 2015) gelingt durch:
- Lageverschieblichkeit bei Umlagerung des Patienten
- Darstellbarkeit der Steine in 2 Ebenen
- bogiger echoreicher Reflux mit posteriorer Schallauslösung (Krombach 2015) sog. Stein- oder Schallschatten (Sigman 2023). Lediglich bei kleinen Konkrementen kann der Schallschatten fehlen (Krombach 2015).
Die Rate falsch- negativer und falsch- positiver Ergebnisse liegt bei der Sonographie zwischen ca. 2 – 4 % (Kasper 2015).
Nachweis von Gallenblasensludge:
- geringe echogene Aktivität
- erzeugt keinen Schallschatten
- Gallenblasensludge findet sich bevorzugt in der am meisten abhängigen Position der Gallenblase (Kasper 2015)
Nachweis eines erweiterten Ductus choledochus:
- bei Patienten mit erhaltener Gallenblase > 7 mm Durchmesser
- nach Cholezystektomie > 9 mm Durchmesser
- im Alter steigt der Durchmesser des Ductus choledochus i. d. R. an (Herold 2022)
Auf Komplikationen wie z. B. eine akute Cholezystitis deuten hin:
- pericholezystische Flüssigkeit
- Verdickungen der Wand (> 0,4 cm)
- Größenveränderung der Gallenblase (Sigman 2023)
- Dreischichtigkeit der Gallenblasenwand
Cave: Eine Dreischichtung und Verdickung der Gallenblasenwand findet sich ebenfalls bei einer portalen Hypertension und bei der akuten Hepatitis (Herold 2022).
Nichtdarstellbarkeit der Gallenblase bei vorhandenen Gallenwegen:
Dies deutet hin auf:
- Obstruktion der Gallengänge
- akute oder chronische Cholezystitis
- Z. n. Cholezystektomie (Kasper 2015)
Endosonographie
Die Endosonographie spielt insbesondere bei Patienten mit Mikrolithiasis eine Rolle (Dietrich 2008). Außerdem wird sie zur Beurteilung einer Choledocholithiasis mit einer der MRT ähnlichen Sensitivität und Spezifität eingesetzt. Da es sich hierbei um eine invasive Untersuchung handelt, wird die MRT – soweit vorhanden – bevorzugt eingesetzt (Hjaltadottir 2020).
Abdomen- CT
In der CT lassen sich durch Dichtemessungen die beiden Steinarten voneinander unterscheiden.
Cholesterinsteine schweben in der Gallenblase, während Pigmentsteine am Boden der Gallenblase sedimentieren (Herold 2022).
Zur Beurteilung einer Lithiasis der Gallenwege ist die CT allerdings nicht so gut geeignet wie die Sonographie (Sigman 2023), da die Sensitivität der CT hierbei nur gering ist.
Die Abdomen- CT wird überwiegend zur Diagnostik einer Cholezystitis eingesetzt. Hierbei liegt die Sensitivität bei 94 % und die Spezifität bei 59 % (Hjaltadottir 2020).
MRC(P)
Diese Untersuchung dient insbesondere der Visualisierung des Gallenbaums (Sigman 2023). Insbesondere bei klinischem V. a. Gallensteine und negativer Sonographie wird die MRC(P) eingesetzt. Hierbei lässt sich im Falle einer Lithiasis ein Fülldefekt nachweisen. Die Sensitivität liegt bei 93 % und die Spezifität bei 96 % (Hjaltadottir 2020).
ERC(P)
Wenn andere bildgebende Verfahren kein eindeutiges Bild zeigen, können hiermit u. U. weitere Hinweise gefunden werden. Zusätzlich dient die ERCP zur Therapie einer Choledocholithiasis (Sigman 2023).
PTC
Die PTC bildet wegen der hohen Rate an Komplikationen eine sog. „Reservemethode“ , sofern eine ERC(P) nicht möglich sein sollte (Herold 2022).