Die Behandlung einer Gallenkolik erfolgt zum Teil symptomatisch und zum anderen Teil kausal. Sie kann primär bestehen aus:
Diese sollte für mindestens 24 h eingehalten werden (zur Hemmung der Motilität der Gallenwege [Gutt 2018]). Die sich anschließende Kost sollte keine fettigen oder gebratenen Speisen enthalten (Herold 2022).
Zur symptomatischen Therapie zählt die Gabe eines Spasmolytikums - wie z. B. Butylscopolamin i. v. (Kontraindikationen: z. B. Blasenentleerungsstörungen, Glaukom) oder Nitroglyzerin sublingual 0,8 mg oder 2 Hübe (Kontraindikation: PDE- 5- Hemmer wie z. B. Sildenafil, Vardenafil, Tadalafil [Michel 2016])
(Herold 2022 / Gutt 2018 / Standl 2010)
Die analgetische Therapie hängt vom Stadium der Kolik ab:
Leichte Kolik:
- NSAR z. B. Diclofenac 75 mg i. m. oder Indometacin 75 mg i. v. oder 2 x / d 75 mg als Suppositorium
- Metamizol 1 g i. v. (Standl 2010)
Metamizol wird allerdings wegen der Gefahr einer Agranulozytose in einigen Ländern nicht mehr verwendet (Herold 2022).
Schwere Kolik:
- Opioide wie z. B. Pethidin
plus
- Butylscopolamin
Dosierungsempfehlung: Pethidin 50 mg i. v. plus Butylscopolamin 20 mg i. v. (Herold 2022)
Bei einer Gallenkolik stellen Antibiotika keine Form der Behandlung dar, allerdings bei den durch Gallensteine ausgelösten Komplikationen (Sigman 2023).
Falls der V. a. eine bakterielle Infektion der Gallenwege besteht wie es z. B. bei einer Cholangitis oder Cholezystitis der Fall ist, finden sich am häufigsten E. coli und Enterokokken als Erreger.
Hier empfiehlt sich bei einer leichten Cholangitis Ceftriaxon plus Metronidazol oder alternativ Ampicillin plus Sulbactam. Bei einer schweren Verlaufsform der Cholangitis sind Piperacillin plus Tazobactam oder Carbapeneme angezeigt (Herold 2022).
Die Therapie von Gallenkoliken erfolgt in erster Linie durch operative Maßnahmen. Sie stellen die eigentliche kausale Therapie dar. Die operativen Maßnahmen können durchaus bei Rückgang der Symptome unter o. g. Maßnahmen elektiv erfolgen (Sigman 2023).
S. a. w. u. „Operative Therapie“
Bei für operative Maßnahmen schlecht geeigneten Patienten kann eine extrakorporale Stoßwellen- Lithotripsie erfolgen, allerdings ist die Gefahr von Rezidiven sehr hoch (Sigman 2023).