Blutsenkungsgeschwindigkeit
Synonym(e)
Definition
Unspezifischer Suchtest bei Verdacht auf entzündliche Erkrankungen sowie deren Verlaufsbeobachtungen.
Allgemeine Information
Die Normwerte bei der Blutsenkungsgeschwindigkeit liegen bei Frauen zwischen 6 und 20 mm pro Stunde, bei Männern zwischen 3 und 10 mm pro Stunde. Bei Patienten > 50 Jahre liegt der der Wert um 50% höher.
BSG mäßig erhöht (bis 50 mm in der 1. Stunde):
Tumorerkrankung, bakterielle Infektion (u.a. Tbc, Tuberkulose), Bestimmungsfehler (durch Wärme, zu viel Zitrat/zu wenig Blut im Röhrchen), Anämie, Hyperglyzeridämie, postoperativ, hormonelle Kontrazeption, Schwangerschaft, prämenstruell.
BSG stark erhöht (50 bis 100 mm in der 1. Stunde):
Infektionen (zumeist bakterielle), fortgeschrittene (metastasierende) Tumorerkrankungen, Leukämien, hämolytische Anämien, Gewebsnekrosen, Kollagenosen, Vaskulitiden, rheumatoide Arthritis, chronische Leberkrankungen, chronische Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom.
BSG massiv erhöht ( >100 mm in der 1. Stunde):
Infektionen wie Sepsis, Peritonitis, rheumatisches Fieber; Myelom (außer MM von Bence-Jones-typ), Morbus Waldenström), Riesenzellarthritis, Polymyalgia rheumatica, andere Vaskulitiden).
BSG-Erniedrigung:
Bestimmungsfehler, die durch Kälte und zu wenig Zitrat im Röhrchen verursacht werden. Darüberhinaus: Polyglobulie, Polycythämia vera, Exsikkose, pathologische Erythrozytenformen.
Durchführung
Methode nach Westergreen: EDTA-Blut oder 3,8%ige Na-Zitrtlösung wird mit Venenblut im Verhlältnis 1:5 gemischt. und in eine senkrechte Pipette von 200mm gefüllt.