Quercetin

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Definition

Zu den Flavonoiden gehörende Substanz, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören und für die Färbung der Blüten, Blätter und Früchte zuständig sind. Zu der großen Gruppe der Flavonoide gehören auch die Catechine (Gerbstoffe) und die Anthocyane (Blütenfarbstoffe).

Flavonoide weisen mit einem Phenylchroman-Grundgerüst eine einheitliche chemische Struktur auf. Diese besteht aus drei Ringen mit angebundenen Hydroxylgruppen. Durch zahlreiche weitere Substitutionen entsteht eine große Vielfalt der Flavonoide.

In den Pflanzen treten Flavonoide meist als Glykosiden auf. Sie sind am mittleren Ring C mit einem Zuckermolekül besetzt (Rhamnose, Glucose, Galactose). Als glykosidisch mit Rhamnose verbunden, kommt  Quercentin in der Rinde der amerikanischen Färbereiche (Quercus tinctoria) vor (Quercitrin). Sie diente zum Färben von Wolle, Seide oder Baumwolle.  

Wirkungen

Quercetin hat zahlreiche biologische Effekte .Die Substanz wirkt antioxidativ, antiviral und antiinflammatorisch, protektiv auf das Herz-Kreislauf-System. Weiterhin werden tumorprotektive (antiproliferative) und antivirale Wirkungen beschrieben. Die antiinflammatorische Wirkung von Quercetin beruht auf seinen antioxidativen Eigenschaften sowie auf der Hemmung entzündungsfördernder Enzyme (Cyclooxygenase, Lipoxygenase): Quercentin hemmt die Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie z.B. Leukotriene und Prostaglandine. Auch die Hemmung der Histaminliberation aus Mastzellen und den basophilen Granulozyten wirkt entzündungshemmend. 

Anwendungsgebiet/Verwendung

Antiallergisch: Durch die stabilisierende Wirkung von Quercetin auf Mastzellen könnte die Substanz analog zur Wirkung des synthetischen Flavonoid-Analogons Cromolyn-Natrium (Cromoglycinsäure) antiallergisch wirken.

Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen: Als wichtigste kardiovaskuläre Effekte von Quercetin gelten seine antioxidative und antiinflammatorische Wirkung. Weiterhin hemmt Quercetin experimentell die Thrombozytenaggregation.

Antientzündlich: Quercetin ist bei allen entzündlichen Erkrankungen indiziert, da es die Bildung von Prostaglandinen und Leukotrienen sowie die Freisetzung von Histamin hemmt. denn Leukotrien B4 ist ein stark wirksamer Bronchokonstriktorisch. Die Hemmwirkung von Quercetin auf die Xanthinoxidase reduziert die Harnsäurebildung und kann zur Behandlung der Gicht genutzt werden.

Dosierung

400-500 mg dreimal/Tag p.o. Das wasserlösliche Quercetin-Präparat Quercetinchalkon wird besser resorbiert. Dosierung 250 mg dreimal/Tag p.o.

 

Hinweis(e)

In reiner Form wird das Aglykon Quercetin schlecht resorbiert. 

Literatur
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  1. D'Andrea G (2015) Quercetin: A flavonol with multifaceted therapeutic applications? Fitoterapia 106:256-271.
  2. Gormaz JG et al.,(2015)  Cardiovascular Disease: A Target for the Pharmacological Effects of Quercetin. Curr Top Med Chem 15:1735-1742.
  3. Larson AJ et al.(2012) Therapeutic potential of quercetin to decrease blood pressure: review of efficacy and mechanisms. Adv Nutr 3:39-46.
  4. Li Y et al. (2016) Quercetin, Inflammation and Immunity. Nutrients 8:167.
  5. Yang F et al.(2015) Quercetin in prostate cancer: Chemotherapeutic and chemopreventive effects, mechanisms and clinical application potential (Review). Oncol Rep 33:2659-2668.
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