Definition
Allgemeine Information
Histamin ist wichtiger Mediator bei Entzündungsreaktionen (s.a.u. Allergie; s.a.u. Tryptase). DIe Synthese beginnt im Organismus mit durch Decarboxylierung aus der Aminosäure Histidin. Nachfolgend Katalysation der Umwandlung durch das Enzym Histidindecarboxylase, anschließende Metabolisierung durch die N-Methyltransferase zu N-Methylhistamin oder Umwandlung in Imidazolessigsäure durch die Diaminooxidase (DAO).
Speicherung in Mastzellen, basophilen Granulozyten und Nervenzellen.
Wichtige Regulatorfunktion im Gastrointestinaltrakt (Magensäureproduktion, gastrointestinale Motilität) und im Zentralnervensystem (Schlaf-Wach-Rhythmus, Appetitkontrolle).
Vorkommen im menschlichen Körper u.a. in der Haut, in der Lunge und im Darm.
Erhöhte Konzentration in Lebensmitteln z.B. Erdbeeren, Käse, Thunfisch, Tomaten, Hefe, Schokolade, Rotwein und Sauerkraut (s.a.u. Histamin-Intoleranz).
Erhöhte Histaminfreisetzung im Organismus durch Zusatzstoffe, z.B. Tartrazin (Farbstoff in Gummibärchen) oder Tyramin (in Käse, Hefe Schokolade) mögich!
Erhöhte Histaminfreisetzung bei Stress.
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Klinisches Bild
Nach seiner Freisetzung aus basophilen Leukozyten übt das Histamin die bekannten proinflammatorischen Effekte an den Gefäßen aus (Lewis Trias):
- Erhöhung der Kapillarpermeabilität am Endothel (Plasmaexsudation, Quaddelbildung)
- Erhöhung der Durchblutung durch Gefäßerweiterung (Rötung; wird dem sog. Axonreflex zugeschrieben)
- Axonreflex an oberflächlichen Nerven (Reflexerythem)
Labor
Merke! Vor Blut- oder Urinabnahme Meidung von Nahrungsmitteln mit hohem Histamingehalt.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Jansen SC et al. (2003) Intolerance to dietary biogenic amines: a review. Ann Allergy Asthma Immunol 91: 233-240
- Renz H et al. (2009) In-vitro-Allergiediagnostik. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI). Allergo J 19: 110-128