Definition
Secukinumab ist ein vollständig humanisierter monoklonaler Antikörper gegen das Zytokin IL-17A (s.u. Interleukine), das in der Pathogenese der psoriatischen Entzündung (s.u. Psoriasis) überexprimiert wird und eine zentrale Rolle einnimmt (s.a. Th17-Zelle). Der Wirkstoff wird zur Behandlung verschiedener rheumatologischer Erkrankungen eingesetzt – ebenfalls bei der Psoriasisarthritis. Der Antikörper Secukinumab (AIN457) bindet selektiv an IL-17 und neutralisiert dieses Zytokin.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Secukinumab wurde im Januar 2015 von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zur primären systemischen Therapie von mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis bei erwachsenen Patienten, die eine systemische Behandlung benötigen, zugelassen. 2016 folgte eine Indikationserweiterung für Psoriasis-Arthritis und ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew).
Seit dem 31.07.2020 auch für Kinder und Jugendliche 6-18 Jahre zugelassen!
Secukinumab hat sich in mehreren großen Studien bei der Behandlung der Schuppenflechte als erfolgreich erwiesen. Bei der ERASURE1-Studie erhielten 738 Patienten mit moderater bis schwerer Psoriasis entweder 300 oder 150 mg Secukinumab oder Placebo subkutan in den Wochen 1, 2, 3, 4 und 8. In Woche 12 erfüllten 81,6 Prozent (300 mg) beziehungsweise 71,6 Prozent (150 mg) der Secukinumab-, aber nur 4,5 Prozent der Kontrollpatienten die PASI-75-Kriterien. 65,3 vs. 51,2 vs. 2,4% der Teilnehmer waren klinisch weitgehend erscheinungsfrei, > 40% der Studienteilnehmer erreichten PASI-100 (komplette klinische Erscheinungsfreiheit). Die Wirkung von Secukinumab erreichte nach 16 Wochen bereits ein Maximum und blieb bis zur 52. Woche konstant.
Eine Anschlussstudie (A2304E1) zur zulassungsrelevanten Studie SCULPTURE, die eine Behandlungsperiode von 260 Wochen umfasste, konnte belegen, dass die initiale Ansprechsrate (69% PASI-90-Ansprechen) auch in dieser 5-jährigen Beobachtungszeit aufrechterhalten wurde.
In mehreren Publikationen wurde über positive Ergebnisse bei der Acrodermatitis continua suppurativa beschrieben (Galluzzo M et al. (2019).
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Komplikation(en)
An Nebenwirkungen wurden unter Secukinumab Nasopharyngitis, Infektionen der oberen Atemwege und Kopfschmerzen beobachtet. Weiterhin Herpes simplex labialis, orale Candidose, urtikarielle Exantheme, Dyslipidämie (Anstieg von Cholesterin/Triglyzeriden) sowie Kopfschmerzen. In seltenen Fällen (1-2% der Patienten) kann eine (transiente) Neutropenie auftreten (Altenburg A et al. 2018).
Dosierung und Art der Anwendung
Die empfohlene Dosis beträgt 300 mg als subkutane Injektion. Die 300-mg-Dosis kann in Form zweier Injektionen mit jeweils 150 mg verabreicht werden, inzwischen gibt es auch die 300 mg Einheit. Nach der ersten Dosis erfolgen zunächst weitere wöchentliche Injektionen in den Wochen 1, 2 und 3. Ab Woche 4 erfolgen die Injektionen in monatlichen Abständen. Die injizierte Gesamtdosis wird stets auf 2 Einzeldosen zu 150 mg aufgeteilt.
Bei Kindern: < 50 kg Körpergewicht 75 mg; >= 50 kg Körpergewicht 150 mg subcuan in Woche 0-1-2-3-4 und danach monatlich
Hinweis(e)
Secukinumab ist seit Mitte 2015 unter dem Handelsnamen Cosentyx® von Novartis zur Behandlung der Psoriasis zugelassen.
Gute Therapieerfolge werden bei der (topisch nur sehr aufwändig zu behandelnden) Psoriasis capitis beschrieben (Bagel J et al. 2017)
Unlängst wurde ein Therapieerfolg durch Secukinumab bei dem seltenen SAM-Syndrom beschrieben (Severe dermatitis, multiple allergies and metabolic wasting) beschrieben (Cao Q et al. 2023).
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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- Altenburg A et al. (2018) Biologikanebenwirkungen bei Psoriasis. Hautarzt 69: 290-297
- Bagel J et al. (2017) The effect of secukinumab on moderate-to-severe scalp psoriasis: Results of a
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- Cao Q et al. (2023) Successful Treatment of SAM Syndrome With Secukinumab Monotherapy: A Case Report of a 16-Month-Old Infant. Dermatitis. doi: 10.1089/derm.2023.0222.
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