Synonym(e)
Definition
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Ätiopathogenese
Nachweislich waren bislang 8 autosomal-dominante Frameschift-Mutationen im Loricrin-Gen. Das LORICRIN-Gen (LOR) ist auf dem Chromosom 1q21 kartiert. Loricrin ist ein wichtiger Bestandteil des "cornified envelope". Mutationen des Loricrin-Gens wurden auch bei Fällen der Erythrokeratodermia progressiva symmetrica nachgewiesen.
Klinisches Bild
Massive, diffuse Palmoplantarkeratosen mit lividem Rand, Hyperhidrose, Kontrakturen sowie typischen anulären keratotischen Schnürfurchen bis hin zum Verlust von Akren. Auch an Knöcheln (Knuckle-Pads), Knien, Unterarmen und Ellbogen können Keratosen auftreten. Manche Kinder werden als Kollodiumbaby geboren.
Therapie
Die Hyperkeratosen wie Schnürfurchen sprechen im Allgemeinen gut an auf systemische Retinoide wie Acitretin (Neotigason) oder Isotretinoin (Menta Simonsen Nico et al. 2017).
Dosierung für Acitretin: Initial 0,5 mg/kg KG/Tag über 4–6 Monate, entsprechend der Klinik langsam absenken. Cave! Knochenwachstum bei Kindern überwachen, Vorsicht bei gebärfähigen Frauen! Extern symptomatisch entsprechend der Keratosis palmoplantaris diffusa circumscripta. Ansonsten entsprechend dem klinischen Erscheinungsbild.
Verlauf/Prognose
Unlängst wurden bei diesem Krankheitsbild eine besondere Form von Regressionsphänomen beschrieben. Klinisch zeigten sich progrediente, weißliche Regressionszonen in läsionaer Haut, in denen die ursprüngliche LOR-Mutation nicht mehr nachweisbar waren. Dieses Phänomen wird als revertanter Mosaizismus beschrieben. Hierbri handelt es sich um Rückmutanten bei denen eine frühere Mutation durch eine weitere Mutation wieder aufgehoben wird. Dieses Phänomen repräsentiert eine Art natürliche Gen-Therapie (Suzuki S et al. 2019).
Ein analoges Regressionphänomen wird auch bei der Kongenitalen retikulären ichthyosiformen Erythrodermie nachgewiesen bei der durch spontane Rekombinationsereignisse die ursprüngliche Keratin-Mutation verlorengeht, sodass ein "Konfetti-artiges" klinisches Erscheinungsbild auftritt.
Hinweis(e)
Die klinischen Symptome überschneiden sich mit denen des Bart-Pumphrey-Syndroms, bei dem ebenfalls eine Mutation des GJB2-Gens vorliegt. Jedoch fehlen bei diesem Syndrom die Schnürringe.
Auch die Vohwinkel-Keratodermie ist abzugrenzen. Einige Autoren ordnen Keratodermien mit Abschnürungen nur der "Keratoma hereditarium mutilans" der Vohwinkel-Keratodermie und nicht der Loricrin-Kratodermie zu (Oji v. 2018).
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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Verweisende Artikel (12)
Ainhum-Syndrom; Bart-Pumphrey-Syndrom; Keratoma hereditarium mutilans; Kongenitale retikuläre ichthyosiforme Erythrodermie; LOR-Gen; Loricrin; Loricrin-Gen ; Olmsted-Syndrom mit Mutation in TRPV3 (MBTPS2); Peromelie; Pseudoainhum-artige Dermatose; ... Alle anzeigenWeiterführende Artikel (12)
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