Synonym(e)
Dyskeratosis
Definition
Pathologische, vorzeitige Verhornung individueller Keratinozyten innerhalb des epidermalen Zellverbands. Man unterscheidet histologisch 2 Formen der Dyskeratose:
- Bei der akantholytischen Dyskeratose entstehen runde konzentrische Gebilde, deren Zentrum aus dem homogenen, basophilen, pyknotischen Zellkern besteht, umgeben von einem hellen Hof, der von eosinophilem, dyskeratotischem Material umrahmt ist (sog. Corps ronds). Vorkommen bei Dyskeratosis follicularis, transitorisch akantholytischer Dermatose, warzigem Dyskeratom, selten beim Pemphigus chronicus benignus familiaris.
- Bei der neoplastischen Dyskeratose (sog. individuelle Keratinisierung) entstehen homogene, eosinophile, ca. 10 μm große, rundliche Körperchen, die nur teilweise Reste des Zellkerns enthalten. Vorkommen bei M. Bowen, Keratosis actinica, spinozellulärem Karzinom, Keratoakanthom und Verruca seborrhoica. In jedem Fall ist die Dyskeratose ein Zeichen eines unerwartet frühen, jedoch langsamen Zelltodes von Keratinozyten ( Apoptose). Keratinozyten, die rasch absterben, haben keine Zeit zu verhornen. Beispielhaft ist das normale korbgeflechtartige Stratum corneum über nekrotischen Keratinozyten z.B. beim Erythema exsudativum multiforme und fixen Arzneimittelreaktionen. Da langsam absterbende Keratinozyten abnorm verhornen, ist das überlagernde Stratum corneum parakeratotisch ( M. Bowen) oder kompakt orthokeratotisch ( Lichen planus).