Synonym(e)
Definition
Weltweit verbreitete, häufige Infektionskrankheit durch humane Papillomaviren (Einteilung s.a. Warzen/Übersicht) mit Ausbildung von v.a. akral lokalisierten, rückbildungsfähigen, halbkugeligen oder flachen, hyperkeratotisch aufgerauten Papeln und oder Knoten an Haut und Schleimhaut.
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Erreger
Humane Papillomaviren (DNA-Virus); am häufigsten HPV1, 2, 4, 27, 57- seltener HPV7 (Fleischer/Fischverkäufer).
In pädiatrischen Populationen sind die Subtypen HPV 2, HPV 27, HPV 57 und HPV 63 besonders häufig (Bristow I 2023).
Vorkommen/Epidemiologie
Häufigste virusbedingte Warzenform. Übertragung von Mensch zu Mensch oder durch Autoinokulation. Inkubationszeit bis zu 20 Monaten. Das Risiko ist erhöht, wenn andere Familienmitglieder ebenfalls an Warzen litten ( Odds Ratio 1,9).
Verrucae vulgares/plantares treten v.a. bei Kindern und jugendlichenEwachsenen auf. Bei Kindern heilen die meisten Papillome unabhängig von einer Behandlung innerhalb von Monaten nach der Erstinfektion spontan ab. Die Infektion ist im zweiten Lebensjahrzehnt am häufigsten und betrifft über 40 % der Kinder (Bristow I 2023).
Manifestation
Vor allem bei Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen auftretend (Häufigkeitsgipfel in der Altersgruppe 16-20 Jahre; häufig bei Akrozyanose. Prädisponierende Faktoren sind Hyperhidrose, Immunsuppression oder atopische Diathese (Kinder mit atopischer Dermatitis scheinen empfänglicher für eine Virusinokulation zu sein). Ein typisches Phänomen bei Kindern ist die Autoinokulation.
Lokalisation
Vor allem an Händen und Füßen lokalisiert (schlechte Durchblutungssituation), s. Verruca plantaris, s.a. Verruca perionychialis. Bezüglich der Gesamtprävalenz treten Viruswarzen häufiger an den Füßen als an den Händen auf. Ein Befall des gesamten Integumentes ist bei Immunsupprimierten möglich. Am Kopf maniffestieren sich vulgäre Warzen häufig in Form von Verrucae digitatae, am Capillitium mit faden- oder fingerförmigen Ausläufern.
Klinisches Bild
Solitäre aber auch zu Beeten aggregierte, halbkugelige, 0,2-0,8 cm große, derbe, meist hautfarbene oder graugelbliche Papeln, Knoten oder Plaques mit verruköser, zerklüfteter Oberfläche. Ausbildung von Tochterwarzen in der Umgebung durch Autoinokulation ist möglich. Die klinische Morphologie ist durch den Standort der Warzen wesentlich beeinflusst, z.B. treten Warzen im Bereich der Nase häufig als gestielte oder fadenförmige Läsionen auf. Periungual (und subungual) lokalisierte Warzen führen häufig zu Onychodystrophien. Sie können hier zu großflächigen tumorösen Vegetationen führen. Derartige Formationen sind therapeutisch als besonders problematisch zu werten.
Histologie
Differentialdiagnose
Therapie
S.u. Warze (Viruswarzen).
Verlauf/Prognose
Nach Wochen bis Jahren narbenlose Abheilung. Spontanheilung wird je nach Lokalisation und Dauer der Erkrankung zwischen 25% und 60 % der Fälle angegeben. Cave! Narbenbildung durch operative Therapie ist möglich.
Hinweis(e)
Bei Metzgern (Fleischerwarzen) läßt sich in Warzen häufig HPV-7 nachweisen, ein Virus, das in der übrigen Bevölkerung ganz selten auftritt. HPV-7 gehört zu den alpha-Papillomaviren und ist aus der Mundschleimhaut von HIV-Infizierten, aus Kondylomen von Immungesunden und in China aus Warzen der Zehenzwischenräume isoliert worden.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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Verweisende Artikel (42)
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