Arsenkeratosen L85.8

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Arsenwarzen

Definition

Nach jahrelanger Arsenintoxikation auftretende multiple, punkt- oder warzenförmige Keratosen an Händen und Füßen, in Größe und Zahl abhängig von der aufgenommenen Arsenmenge.

Lokalisation

V.a. Palmae und Plantae.

Klinisches Bild

Multiple, sehr derbe, gelbliche, stecknadelkopf- bis linsengroße, flache, evtl. konfluierende, stark hyperkeratotische Papeln. Basis evtl. entzündlich gerötet.

Histologie

Kompakte Hyperkeratose, Akanthose, Elongation der Reteleisten. Relativ ruhiges Zellbild, jedoch auch Zelldysplasien bis hin zu bowenoiden Bildern möglich.

Diagnose

Suche nach weiteren kutanen und internen Neoplasien.

Komplikation(en)

Entwicklung von spinozellulären Karzinomen nach jahrzehntelangem Bestehen möglich.

Therapie

Bei Gutartigkeit (Biopsie) regelmäßige Befundkontrollen. Einzelne gutartige Läsionen können mittels Kürettage in örtlicher Betäubung entfernt werden. Bei zahlreichen Keratosen Keratolyse mit z.B. Vitamin A-Säure extern (z.B. Cordes VAS, Airol) und mechanisches Abtragen nach Aufweichen der Keratosen mit Salicylsäure-haltigen Pflastern (z.B. Guttaplast) oder warmen Bädern mit Schmierseifenzusatz. Bei Nachweis von Malignität Exzision in toto und in sano. Ggf. externe Nachbehandlung mit 5-Fluorouracil-Creme (z.B. Efudix) 1mal/Tag auftragen, über 5 Tage. Regelmäßige Tumornachsorge, s.u. spinozellulärem Karzinom, M. Bowen.

Hinweis(e)

Eine erhöhte Arsenexposition ist bekannt in der Halbleiterfertigung, in der Kupfer-und Bleiproduktion und in er metallverarbeitenden Industrie. Auch die in der Keramikindustrie verwendeten Kobalt-Unterglasurfarben sind Arsen-haltig (Troyanova-Slavkova S et al. 2018).    

Literatur
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  1. Ahsan H et al. (2003) Susceptibility to arsenic-induced hyperkeratosis and oxidative stress genes myeloperoxidase and catalase. Cancer Lett 201: 57-65
  2. Centeno JA et al. (2002) Pathology related to chronic arsenic exposure. Environ Health Perspect 110(Suppl 5): 883-886
  3. Grobe JW (1992) Arsenintoxikationsspätfolgeschäden bei Moselwinzern. Hautnah Derm 92: 378–387
  4. Junge J et al. (1995) Multiple Palmoplantarkeratosen, Basalzellkarzinome und Porokarzinome nach Arsen-Therapie. Hautarzt 46: 198–201
  5. Park JY et al. (2002) Arsenic keratosis and pigmentation accompanied by multiple Bowen's disease and genitourinary cancer in a psoriasis patient. J Dermatol 29: 446-451
  6. Troyanova-Slavkova S et al (2018) Plattenepithelkarzinom nach langjähriger Arsenexposition in der Porzellanindustrie. Akt Dermatol 44: 152-155.

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