Synonym(e)
Erstbeschreiber
Definition
Häufige, solitäre oder multiple, an den Haarfollikel gebundene, akute oder chronische, eitrige Infektion des oberflächlichen Teils des Haarfollikels, die ganz überwiegend durch Staphylokokken hervorgerufen wird (im Volksmund Pickel oder Eiterpickel). Dieser Follikulitistypus tritt v.a. in den feuchtwarmen tropischen Zonen auf.
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Ätiopathogenese
Infektion des Haarfollikels durch Staphylococcus aureus.
Voraussetzungen:
- Mikrotraumen, z.B. durch Rasur (Bartregion und Unterschenkel)
- Feuchte Mazeration, feuchtwarme intertriginöse Bereiche, Schwitzen, zu fette oder zu feuchte Behandlung bestimmter Hautareale, Plastikokklusionsverband
- Fehlerhafte okkludierende Kleidung in feuchtwarmem Klima
- Abwehrschwäche
- Juckende zerkratzte Hauterkrankungen
Manifestation
Auftreten in jedem Lebensalter möglich, v.a. jedoch im Säuglings-und Kleinkindesalter. Keine Geschlechtsdominanz.
Lokalisation
Vor allem Gesicht, Wangen, Nase, Achselhöhlen, Extremitäten, Unterschenkel nach Rasur. Prinzipiell am gesamten Integument möglich, wo Okklusion durch Kleidung oder durch engen Kontakt erfolgt.
Klinisches Bild
Akut auftretende, solitäre oder multiple, punktförmige (follikulär gebundene), auch gruppiert angeordnete, 0,1-0,2 cm große, flache, rote Papeln oder gelb-rote Papulo-Pusteln mit einem diskreten roten Saum. Die Follikelentzündungen werden häufig von einem zentralen Haar durchbohrt. Dieser Befund ist bei einem Befall von Terminalhaarfollikeln leicht zu erkennen (Bemerkung: nur der klare Follikelbefall definiert die Diagnose! Sind Vellushaarregionen betroffen (z.B. Rumpf), so ist die Beziehung zum Follikel nicht immer klar ersichtlich).
Die superfizielle Follikulitis überschreitet nicht die Follikelgrenze. Es kommt nicht zur perifollikulären Abszessbildung (Furunkel).
Es besteht leichte Schmerzhaftigkeit der Einzeleffloreszenz, ggf. auch der Region, häufiger jedoch Juckreiz. Nach ca. 5 Tagen Eintrocknung und Ausbildung einer gelb-braunen Kruste. Komplette Abheilung ohne Narbenbildung. Rezidive sind häufig, wenn die auslösende Ursache nicht beseitigt wird.
Differentialdiagnose
Folliculitis barbae candidamycetica;
follikuläre Trichophytie
Gramnegative Follikulitis (Whirlpool-Dermatitis)
Ölakne ( Akne, Öl-Akne)
Follikulitiden unter der Behandlung mit Tyrosinkinaseinhibitoren (s.dort).
Externe Therapie
Interne Therapie
Hinweis(e)
Die nicht durch Staphylokokken induzierten bakteriellen oder auch nicht-bakteriellen Follikulitiden werden namentlich i.A. mit dem auslösenden Erreger gekennzeichnet: Demodex-Follikulitis, Pityrosporumfollikulitis, gramnegative Follikulitis usw.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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