Kaliumpermanganat

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Co-Autor: Christoph Rose

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Zuletzt aktualisiert am: 13.04.2025

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Synonym(e)

Chamäleon violett; Kalii permanganas; Kalium hyperrmanganicum; Kalium permanganicum; Kalium supermanganicum; KMNO4; übermangansaures Kalium

Definition

Dunkelviolette, fast schwarze, gut wasserlösliche Substanz, die in der Medizin als Antiseptikum genutzt wird. Kaliumpermanganat ist ein starkes Oxidationsmittel.

Indikation

Oberflächliche Hautinfektionen.

Normkonzentration

0,001 %ige Lösung 1–2x/Tag im Bereich der betroffenen Hautstellen auftragen.

Merke! Färbt Haut, Kleidung und Gegenstände violett bis braun!

Merke! Sehr helle Lösung anfertigen, nicht zu gering verdünnen!

Unerwünschte Wirkungen

  • Bei Inhalation: Atembeschwerden, Muskelzuckungen, nächtliche Krämpfe.
  • Bei Verschlucken der Lösung (Konz. 1% oder höher): Schleimhautverätzungen.
  • Vergiftungserscheinungen: Hoch fieberhafte Lungenentzündung, neurologische Störungen.

Inkompatibilität

Jod, Schwefel, Alkohol, Ether, Phenol, Zucker, Tannin, Alkaloide.

Hinweis(e)

Merke! Falls Kaliumpermanganat als (kristalline) Reinsubstanz verordnet wird, sodass der Patient die Lösung selbst herstellen muss, ist darauf zu achten, dass die Kristalle vollständig im Wasser gelöst sind. Ansonsten kann es zu tiefen Nekrosen an den Kontaktstellen kommen. Als Signatur vermerken! Akzidentielles Verschlucken unvollständig gelöster Kaliumpermanganat-Kristalle kann zu Verätzungen mit schwersten Schleimhautnekrosen in Ösophagus und Magen führen. Hier ist umgehende endoskopische Intervention indiziert. Soforthilfe durch Verdünnung mit einer 1–2 %igen NaCl-Lösung. 

Grundsätzlich sollte man, um derlei Risiken zu umgehen, eine 1 %ige wässrige Stammlösung rezeptieren, die dann zum Gebrauch im Verhältnis 1:100 bzw. 1:1000 zu verdünnen ist.  

 

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Wisbauer M et al (2008) Akzidentelle Kaliumpermanganatverätzung. Monatsschr Kinderheilk 156: 1100-1103

Weiterführende Artikel (3)

Antiseptikum; Jod; Tannin;
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