Synonym(e)
Definition
Photoallergische Dermatitis nach vorausgegangener spezifischer Sensibilisierung, hervorgerufen durch:
- systemisch
oder
- extern
applizierte, nicht obligat phototoxisch wirkende Substanzen.
Die Dermatitis tritt v.a. in belichteten Arealen auf (s.a. Photoallergie und Photoallergen).
Vorkommen/Epidemiologie
Bei Pat. mittleren oder höheren Lebensalters, die photoallergisch wirksame Medikamente einnehmen (s.a.unter Arzneimittelreaktion, unerwünschte).
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Ätiopathogenese
Ausgelöst durch photoallergisch (s.u. Photoallergen) wirksame Substanzen (auch Medikamente), die durch lokale Applikation oder systemisch in die Haut gelangen und dort durch UV-Strahlen unterschiedlicher Wellenlängen (meist UVA-Strahlen) photochemisch angeregt werden (nur in wenigen Fällen ist UVB auslösend - z.B. bei Chlorpromazin- Monteiro AF et al. 2016)
Das über verschiedene Prozesse entstehende Vollantigen, führt zur Sensibilisierung und bei Reexposition zu einer T-Zell-vermittelten Typ IV-Reaktion (s.u. Allergie) führt.
Manche systemisch applizierte "Photoallergene" sind ebenfalls als Kontaktallergene wirksam, sodaß sich die Testungen kompliziert gestalten und in ihrer Bedeutung nur unter Berücksichtigung von Anamnese und Klinik aussagekräftig sind.
Die nachfolgend aufgeführten Medikamente sind häufige Photoallergene: NSAIDs, kardiovaskuläre Medikamente (wie Amiodarone), Phenothiazine (insbes. Chlorpromazin), Retinoide, Antibiotika (Sulfonamide, Tetracycline, insbes. Demeclocycline und Quinolone). In den letzten Jahren werden zunehmend photosensitive Reaktionen auf "targeted anticancer"-Therapien mit BRAF- Kinaseinhibitoren (Vemurafenib, Dabrafenib), EGFR -Inhibitoren, VEGFR- Inhibitoren, MEK-Inhibitoren und Bcr-Abl Tyrosinkinase- Inhibitoren beobachtet.
Lokalisation
Ausschließlich an lichtexponierten Stellen. Gesicht mit Aussparung der geschatteten Hautregionen (Kinnschatten, retroaurikulär, axillär), Hals, Nacken, Brustregion (Decolletee); Rücken (Kleiderausschnitte), Unter-und Oberarme (streckseitig betont); Handrücken;
Klinisches Bild
Charakteristisch und damit diagnostisch wegweisend ist das heliotrope Makromuster, wobei das Mikromuster das Bild eine Dermatitis unterschiedlicher Akuität und unterschiedlichen Schweregrades zeigt (Erythem, Papeln, Papulo-Vesikeln, flächige Schuppungen und Juckreiz).
Im Gegensatz zu einer phototoxischen Dermatitis ist das "Kontaktmuster" nicht scharf, sondern wie bei der kontaktallergischen Dermatitis unscharf begrenzt mit "punktuellen dermatitischen Streuherden" jenseits des eigentlichen UV-Expositionsortes.
Histologie
Diagnose
Je nach verdächtigtem Photoallergen (Photokotaktallergen oder systemisch applizierte Substanz) ist ein Photopatchtest oder eine systemische Photoprovokation durchzuführen.
Komplikation(en)
Das Krankheitsbild kann bei fortgesetzter Allergenexposition in eine chronische, sich verselbstständigende Form übergehen (chronische photoallergische Kontaktdermatitis).
Therapie
Hinweis(e)
Die häufigsten Auslöser einer photoallergischen Kontaktdermatitis sind derzeit in Europa topische NSAIDs (z.B Ketoprofen, Etofenamat) sowie organische Lichtschutzfilter (z.B. Octocrylen, Benzophenon-4 sowie Butyl-methoxydibenzoylmethane, das in kosmetischen Cremes mit "Lichtschutz" größere Verbreitung findet.
Weiterhin werden bei folgenden Arzneimittel phtoallergische Reaktionen gehäuft beobachtet:
- Herz-Kreislauf-Mittel (wie Amiodaron)
- Phenothiazine (insbesondere Chlorpromazin -Romita P et al. 2022)
- Retinoide
- Antibiotika (Sulfonamide, Tetracycline, insbesondere Demeclocyclin und Chinolone)
- BRAF-Kinase-Inhibitoren (Vemurafenib, Dabrafenib - s.Abb.)
- EGFR-Inhibitoren
- VEGFR-Inhibitoren
- MEK-Inhibitoren
- Bcr-Abl-Tyrosinkinase-Inhibitoren (Lugović-Mihić L et al. 2017)
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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-
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