Synonym(e)
Definition
Senföle (auch Isothiocyanate) sind natürlich vorkommende Isothiocyanate, die aus Senfölglykosiden (z. B. Sinigrin oder Glucoraphanin) durch enzymatische Spaltung entstehen (siehe auch Glucosinolate). Nach Abspaltung aus ihren Glykosiden (Senfölglycosiden) werden die Isothiocynate freigesetzt und rufen jetzt ihren scharfen Geschmack hervor. Experimentell konnten Isothiocyanate eine Reihe von Karzinogenen inhibieren.
Bei Senfölen handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die zum Schutz gegen Schädlinge und Mikroorganismen von den Pflanzen gebildet werden. Durch die Reaktion mit den freien Sulfhydrilgruppen von Enzymen wird der Bakterienstoffwechsel. gestört. Neben Bakterien wirken Senföle auch gegen Viren und Pilze. s.a. unter Meerrettich.
Vorkommen
Senfölglycoside kommen v.a. in Kreuzblütlern vor, wie in Sinapsis alba (weißer Senf), Weiß-, Rot-, Blumen- und Rosenkohl, Kohlrabi, Meerrettichwurzel (Armoraciae rusticanae radix), der Großen Kapuzinerkresse (s.u. Tropaeoli maji herba) und der Rettichwurzel.
Isothiocyanate wie bspw. Allicin und Sinigrin sind in Meerrettich, Knoblauch und Zwiebeln enthalten, Benzylsenföl in der Kapuzinerkresse.
Wirkungsspektrum
-Bakteriostatisch, in hoher Dosierung bakteriozid gegen Staphylokokken, Streptokokken, Enterokokken, Acinetobacter, E. coli, Proteus, Enterobacter, H. influenzae
-Virostatisch gegen Rhinoviren, Influenza, Newcastle
-Antimykotisch gegen Candida, Schimmelpilze