Synonym(e)
Definition
Die Kapuzinerkressen sind ein- bis mehrjährige krautige Pflanzen aus der Familie der Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae - Ordnung der Kreuzblütler-artigen - Brassicales). Ursprünglich heimisch in Südamerika und Mittelamerika, werden heute manche Arten weltweit kultiviert. Der scharfe Geschmack der Pflanzen wird durch Senfölglycoside (z.B. Glucotropaeolin) verursacht.
Die frischen Blätter werden wegen ihres scharfen Geschmacks als Salatbeimischungen genutzt. Ebenso die frischen unreifen Früchte (sog. falsche Kapern)
Das Kraut der Kapuzinerkresse (Tropaeoli maji herba), wird bei Infekten der Harnwege und der Luftwege eingesetzt. Zu Tropaeoli maji herba liegt eine positive Stoffcharakteristik anstelle einer Monographie vor.
Zu beachten: Keine Arzneibuch-Qualitätsbeschreibung !
HMPC: Nicht bearbeitet
ESCOP: Nicht bearbeiter
Aber: In Kombination mit Meerrettichwurzel durch klinische Studien belegte Anwendungsgebiete (Zulassung)!!! akute entzündliche Erkrankungen der Bronchien, Nebenhöhlen und ableitenden Harnwege. Präparat: Angocin® Anti-Infekt
Kommission E:Da zur Zeit der Bearbeitung kein Monopräparat, sondern nur Kombinationspräparate im Verkehr waren, hat die Kommission E nur eine positive Stoffcharakteristik erstellt: auf Grund der pharmakologischen Eigenschaften kann qualitativ ein positiver Beitrag zur Wirksamkeit in Kombinationen mit anderen Drogen zur unterstützenden Behandlung von Infekten der ableitenden Harnwege angenommen werden, ebenso bei Katarrhen der Luftwege sowie äußerlich bei leichten Muskelschmerzen.
Erfahrungsheilkunde: intern: Menstruationsstörungen, extern: infizierte Wunden, Haarausfall, Förderung des Haarwuchses
Allgemeine Information
Kosmetik:
Unter der INCI-Bezeichnung "Tropaelum majus extract" wird der Extrakt aus dem Kraut in kosmetischen Rezepturen eingesetzt.
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Inhaltsstoffe(e)
Senfölglykoside (= Glucosinolate); Glucotropaeolin, dieses lagert sich nach der Hydrolyse zu Benzylisothiocyanat (Benzylsenföl) um.
Hinweis(e)
Kapuzinerkresse wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2013 erwählt.
Der Name „Kapuzinerkresse“ wird aus althochdeutschen Wort cresso‚ scharf abgeleitet, der Namensteil "Kapuziner" aus der Blütenform, die den Kapuzen von Mönchskutten ähneln soll.
Präparate: Enthalten in Angocin® Anti-Infekt N
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- https://arzneipflanzenlexikon.info/kapuzinerkresse.php
- Albrecht U et al. (2007) A randomised, double-blind, placebo-controlled trial of a herbal medicinal product containing Tropaeoli majoris herba (Nasturtium) and Armoraciae rusticanae radix (Horseradish) for the prophylactic treatment of patients with chronically recurrent lower urinary tract infections. Current medical research and opinions 23:2415-2422
- Conrad A et al (2006) In vitro-Untersuchungen zur antibakteriellen Wirksamkeit einer Kombination aus Kapuzinerkressenkraut (Tropaeoli majoris herba) und Meerrettichwurzel (Armoriciae rusticanae radix. Arzneim.-Forsch./Drug.Res.56: 842-849
- Wenigmann M. (2017) Phytotherapie Arzneidrogen, Phytopharmaka, Anwendung. Urban & Fischer, S. 138-139