Synonym(e)
Definition
Indischer Weihrauch stammt vom Sabalbaum (Boswellia serrata), s. unter Weihrauchbaum. Die grünlich-fahle Rinde deses großen Baumes schält sich in papierartigen glatten Streifen ab.
Bei Verletzung der Rinde wird ein zu Klumpen erstarrendes gelblich-bräunliches Gummiharz ausgeschieden. Die Ernte findet im März und Juni statt, die Verletzungen werden Monate vorher gesetzt. Pro Baum kann man circa kg Harz/Jahr erhalten.
Phytotherapeutisch verwendet wird das luftgetrocknete Gummiharz (Indischer Weihrauch - Olibanum indicum), das bei Verletzung des Stammes und der Zweige ausgeschieden wird.
Qualität ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt- H 15.
Kommission E: nicht bearbeitet.
Vom HMPC bisher nicht bearbeitet.
ESCOP-Monographie: bei schmerzhafter Gelenkarthritis, entzündliche Darmerkrankungen.
Ayurvedische Medizin: Unterstützende Behandlung bei chronischer Polyarthritis, Remissionsbehandlung bei entzündlichen Darmerkrankungen Colitis ulcerosa, Morbus Crohn.
In klinische Studien Wirksamkeit bestätigt bei entzündlichen Darmerkrankungen. Noch keine abschließende Beurteilung und Zulassung in Deutschland . Im Ausland zugelassene, standardisierte Präparate des Auslands können in Einzelverordnungen eingesetzt werden.
Aromatherapie: Das gewonnene ätherische Öl wird bei Angst und Spannungszuständen eingesetzt.
Kosmetikindustrie: s. unter Boswellia serrata extract (INCI).
Pharmakodynamik (Wirkung)
Antiphlogistisch durch Hemmung der Phospholipase A und der Bildung von Leukotrienen und Prostaglandine. Hemmung knorpelzerstörender Enzyme, der 5-Lipoxygenase, der Topoisomerasen. Analgetisch, antitumoral, immunsuppressiv, antimikrobiell und Hemmung der Komplementaktivierung.
Auch interessant
Indikation
Aufgrund der entzündungshemmenden Wirkungen infolge der Hemmung des Enzyms 5-Lipoxygenase, das wiederum die Leukotriensynthese induziert, ergibt sich der mögliche Einsatz bei Erkrankungen mit erhöhten Leukotrienenwerte (ohne Zulassung): Asthma, Rhinitis allergica, rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis, Lupus erythematodes, Schuppenflechte, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Hirntumor, Multiple Sklerose
Dosierung und Art der Anwendung
Für entzündliche Darmerkrankungen: 900-3600 mg / Tag aufgeteilt in 3 Dosen.
Für Osteoarthritis: 600-2400 mg / Tag, aufgeteil tin 3 Dosen.
Kontraindikation
Keine ausreichenden Daten in der Schwangerschaft und Stillzeit, ebensowenig für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Vorsicht bei Latexallergie.
Hinweis(e)
Inhaltsstoffe: ca. 60% Harz mit verschiedenen Boswelliasäuren (Triterpensäuren, auch Diterpene und Sesquiterpene), außerdem Schleimstoffe und ätherisches Öl.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir
Kopernio

- https://arzneipflanzenlexikon.info/weihrauch.php
- Wenigmann M.(2017) Phytotherapie Arzneidrogen Phytopharmaka Anwendung. Urban & Fischer: 5.115 Tormentillwurzelstock (Tormentillae rhizoma) S 211-212
- https://www.awl.ch/heilpflanzen/boswellia_sacra/weihrauch.htm
- Blaschek W (2015) Wichtl-Teedrogen und Phytopharmaka. Ein Handbuch für die Praxis. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft München. S 457-458