Synonym(e)
Definition
Zu der Gruppe der Katecholamine gehörendes biogenes Hormon und Neurotransmitter des sympathischen Nervensystem.
Auch interessant
Anwendungsgebiet/Verwendung
Indikation
Eingeschränkte Indikation
Dosierung und Art der Anwendung
Unerwünschte Wirkungen
Kontraindikation
Hinweis(e)
Die Noradrenalinelimination erfolgt auf 2 Wegen
1. etwa 8% gelangen über Diffusion in die Zirkulation und bestimmen den Nordrenlingehalt im Blut.
2. Die verbleibenden 92% werden durch Transport aus dem synaptischen Spalt entfernt. An diesem biochemischen Weg sind 3 Transporter beteiligt:
- Noradrenalintransporter (NAT): Im Axolemm des nordadrenergen Neurons sorgt NAT für die Rückaufnahme von Noradrenalin ins freisetzende Neuron. Durch den Kotransport von NACL wird Energie für den aktiven Einwärtsstrom von Noradrenalin genutzt. NAT beseitigt etwa 97% des freigesetzten Noradrenalins. NAT ist als Zielprotein für Antidepressiva von pharmakologischem Interesse. So ist Nortriptylin ein selektiver Hemmer von NAT.
- Extraneuronale Monoamintransporter (EMT): EMT ist ein in der Plamamembran postsynatpischer aber auch anderer Zellen für die Elimination von etwa 5% des Noradrenalin verantwortlich. Hierbei spielt für die Kationen Noradreanlin und Adrenalin das Membranpotenzial der Zellen eine entscheidende Rolle.
- Vesikuläre Monoamintransporter (VMAT-2): VMAT-2 ist in der Membran der intraneuronalen Speichervesikeln ansässig. VMAT-2 sorgt dafür, dass das rückaufgenommen Noradrenalin wieder gespeichert wird. Eine ATPase in der Vesikelmembran sorgt für hohe intraveskuläre H+-Spiegel. Die in diesem Gradienten enthaltene Energie wird durch Kopplung des Einstroms des Noradrenalins mit dem H+Efflux genutzt. Pro aufgenommenem Aminmolekül werden 2 Wasserstoff-Moleküle ausgeschleust. Zahlreiche weitere Amine sind Substrate für VMAT-2 (Dopamin, Adrenalin, Tyramin, Serotonin, Histamin, Amphetamin u.a.). Reserpin ist ein selektiver Hemmer von VMAT-2 und bewirkt als solcher eine Entleerung vesikulärer Noradreanlin- und Adrenalinspeicher im ZNS.
Abbau von Noradrenalin:
Für den Abbau von Noradrenalin sind verschiedene intrazelluläre Enzyme verantwortlich. Sie sind den Transportern nachgeschaltet und bilden mit diesen eine funktionelle Einheit.
1.Monoaminoxidase (MAO): Die mitochondriale MAO ist dem NAT und EMT nachgeschaltet. Es katalysiert die oxidative Desaminisierung von Noradrenalin und Normethanephrin zu DOPEG (dem wichtigsten primären Metaboolit) und MOPEG (S. Abb.). Unterschieden werden 2 Subtypen des Enzyms:
- MAO-A: hauptsächlich präsynaptisches Vorkommen
- MAO-B: zusammen mit MAO-B hauptsächlich postsynaptisches Vorkommen
Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) oder auch -Inhibitoren (MAOI) sind Psychopharmaka, die gegen Depressionen eingesetzt werden (Antidepressiva). Sie entfalten ihre Wirkung durch eine Blockade der Monoaminooxidasen (MAO), wodurch sich die Konzentration von Monoaminen in Neuronen erhöht.
Catechol-O-Methyltransferase (COMT): COMT kommt nur postsynaptisch vor. Das Enzym katalysiert u.a. den wichtigen Schritt von DOPEG zu MOPEG durch Übertragung eines Methylrestes. Der wichtigste primäre Metabolit auf der postsynaptischen Seite ist das Normetanephrin.
Tabellen
Wechselwirkungen von Noradrenalin
Acetazolamid |
Noradrenalin-Wirkung ↓ |
Amantadin |
wechselseitige Toxizität ↑, verstärkte zentrale Wirkung |
Antidepressiva, trizyklische |
Blutdruckkrise, Kombination meiden |
Appetithemmer |
RR-Anstieg, wechselseitige Toxizität ↑ |
Bromocriptin |
wechselseitige Toxizität |
Diclofenamid |
Noradrenalin-Wirkung ↓ |
Dihydralazin |
Angina pectoris, Tachykardie, Dihydralazin-Wirkung ↓ |
Dihydroergotamin |
Vasospasmus |
L-Dopa |
sympathomimetische Wirkung ↑ |
Guanethidin |
RR-Anstieg, Guanethidin-Wirkung ↓ |
Guanfacin |
Guanfacin-Wirkung ↓ |
Halothan |
Herzrhythmusstörungen |
Herzglykoside |
ventrikuläre Herzrhythmusstörungen |
Insulin |
Hyperglykämie |
Isofluran |
Herzrhythmusstörungen |
Hyperglykämie |
|
Metoclopramid |
Kombination meiden |
Mianserin |
sympathomimetische Wirkung ↑ |
Procarbazin |
Hochdruckkrise |
α -Rezeptorenblocker |
RR-Abfall, Wirkungsumkehr |
β -Rezeptorenblocker |
Blutdruckkrise |
Schilddrüsenhormone |
Koronarinsuffizienz |
β -Sympathomimetika |
wechselseitige Toxizität ↑ |