Definition
Pharmakodynamik (Wirkung)
Pathogenetisches Prinzip durch humanen IL-12-Antikörper bzw. IL-23-Antikörper, der gegen die P40 Untereinheiten dieser Interleukine gerichtet ist und damit ihre Aktivität hemmt. IL-12 und IL-23 sind maßgeblich an der Immunantwort der psoriatischen Reaktion beteiligt. 80% der Psoriatiker unter Ustekinumab Behandlung erreichen nach einer durchschnittlichen Therapiedauer von 112 Tagen ein PASI-Ansprechen von 75%.
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Anwendungsgebiet/Verwendung
Dosierung und Art der Anwendung
Initial: 45 mg s.c. als ED zu Therapiebeginn und nach 4 Wochen. Anschließend 45 mg s.c. jeweils alle 12 Wochen. Bei Therapieresistenz kann die Dosierung auf 90 mg s.c. alle 12 Wochen erhöht werden.
Besserungen sind bereits nach 4-6 wochen zu erwarten.
Unerwünschte Wirkungen
Häufig: Infektionen, insbesondere der oberen Atemwege (> 10 %). Bei 1-10 % der Patienten treten Depressionen, Schwindel, Kopfschmerz, Durchfall, Juckreiz, Muskelschmerzen und Müdigkeit auf. Entzündliche Reaktionen an der Injektionsstelle wurden beobachtet.
Immunogenität: Antikörper gegen Ustekinumab werden in 4-6% der behandelten Patienten beobachtet. Ob die Behandlungseffektivität darunter leidet ist unbekannt (Altenburg A et al. 2018).
Hinweis(e)
Die Zulassung von Ustekinumab basiert auf zwei großen placebokontrollierten Phase-III-Studien. In der PHOENIX 1-Studie wurden 766 Patienten mit mäßiger bis schwerer Psoriasis behandelt. In der PHOENIX 2-Studie waren es 1230 Patienten. Primärer Endpunkt in beiden Studien war der Anteil derjenigen Patienten, die in Woche 12 eine Reduktion der Psoriasis von mindestens 75% des PASI erreichten. Der direkte Vergleich (Head-to-Head-Studie) zu dem TNF-alpha-Blocker Etanercept (50 mg/Woche) ergab in einer größeren Studie (ACCEPT-Studie; 903 Patienten), bei vergleichbarer Verträglichkeit eine deutliche Überlegenheit des Interleukin-Antikörpers Ustekinumab. In einer Metaanalyse aus 15 randomisierten kontrollierten Studien konnte Ustekinumab (45mg) gegenüber Adalimumab, Etanercetp und Infliximab eine überzeugende Wirkung erzielen (PASI 50 - 90%; PASI 75 - 75%; PASI 90 - 46%).
Wichtig ist die Vorabklärung des Tuberkulosestatus, da Reaktivierungen unter der Therapie möglich sind.
Ustekinumab ist bei atopischer Dermatitis nicht wirksam (Saeki H et al. 2017).
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Altenburg A et al. (2018) Biologikanebenwirkungen bei Psoriasis. Hautarzt 69: 290-297
- Leonardi CL et al. (2008) PHOENIX 1 study investigators. Efficacy and safety of ustekinumab, a human interleukin-12/23 monoclonal antibody, in patients with psoriasis: 76-week results from a randomised, double-blind, placebo-controlled trial (PHOENIX 1). Lancet 17: 1665-1674
- Griffith C et al. (2008) EADV-Meeting, Abstrakt 1336
- Metheson R et al. (2010) Ustekinumab zeigt einheitliches Ansprechen bezogen auf verschiedene Körperregionen und PASI-Komponenten bei mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis: Ergebnisse der Studien PHOENIX I und PHOENIX II: JDDG 8: 956
- Reich K et al.(2012) Efficacy of biologics in the treatment of moderate to severe psoriasis: a network meta-analysis of randomized controlled trials. Br J Dermatol 166: 179-188
-
Saeki H et aal. (2017) Efficacy and safety of ustekinumab in Japanese patients with severe atopic dermatitis: a randomized, double-blind, placebo-controlled, phase II study. Br J Dermatol 177:419-427.