Synonym(e)
Definition
Salicis cortex, auch Weidenrinde genannt, ist eine Droge, die aus den ganzen oder geschnittenen getrockneten Rinde junger Zweige oder aus getrockneten Stücken junger Zweige des laufenden Jahres hergestellt wird. In pflanzlichen Arzneimitteln wird die Droge u.a. zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden, Kopfschmerzen und Erkältungssymptomen verwendet.
Die Qualität ist im Europäischen Arzneibuch festgelegt.
HMPC -Monographie: Als quantifiziertes pflanzliches Präparat in fester Darreichungsform : Well-established use : Schmerzen im tieferen Rückenbereich, Dosierung: s. Fertigpräparat-Anweisung, 393 mg-786 mg zweimal / Tag, nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren geeignet. Traditional-use: leichte Gelenkschmerzen. Fieber bei Erkältung, Kopfschmerzen.
ESCOP-Monographie: leichte Rückenschmerzen, leichte rheumatische Beschwerden; fiebrige Erkältungen , Kopfschmerzen.
Kommission E-Monographie: fieberhafte Erkrankungen, rheumatische Beschwerden, Kopfschmerzen.
Erfahrungsheilkunde: Osteoarthritis, Arthrosen, chronische Rückenschmerzen, Schmerzen im Bewegungsapparat
Inhaltsstoffe
Weidenrinde enthält Flavonoide, Catechingerbstoffe, Kaffeesäurederivate und 1,5 bis 11 % Salicylalkoholderivate, zu denen Salicin, Salicortin, Fragilin, Populin und Tremulacin gehören.
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Wirkungen
Weidenrinde wirkt antipyretisch, antiphlogistisch, antioxidativ, schmerzlindernd. Die Droge bewirkt eine Hemmung von Entzündungsmarkern, Sauerstoffradikalen und der Hyaluronidase.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Weidenrinde findet bei der Behandlung von rheumatischen Beschwerden (Monographie durch Kommission E) und Gelenkschmerzen (durch ESCOP monographiert), Erkältungssymptomen und zur Behandlung leichter Rückenschmerzen (HMPC).
Dosierung
Die mittlere Tagesdosierung liegt zwischen 0,6 und 1,2 g Gesamtsalicin. Weidenrinde wird zumeist als Teeaufguss an gewendet.
Ein wässriger Weidenridnenextrakt stellt Proaktiv® dar.
In fester Form wird die Droge meist als Fertigpräparat verwendet z.B. Assalix® 1-2Tbl/Tag; Assplant® 2x2Tbl/Tag.
Kontraindikation
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, gegen Salicylate oder andere NSAIDs (z. B. Angioödem, Bronchialspasmus oder chronische Urtikaria als Reaktion auf Salicylate oder andere NSAIDs in der Vorgeschichte). Asthma bei Empfindlichkeit gegenüber Salicylaten. Aktive Magengeschwüre.
Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (Reye-Syndrom), schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörungen. Gerinnungsstörungen.
In den ersten beiden Schwangerschaftstrimestern aufgrund fehlender Daten nicht empfohlen, Kontraindiziert im dritten Schwangerschaftstrimester.
Wechselwirkungen
Verstärkung der Wirkung von Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ und von blutzuckersenkenden Arzneimitteln möglich. bis dato nicht dokumentiert. Wirkung von Arzneimitteln zur Harnsäure-Ausscheidung ggf. verringert.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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