Synonym(e)
Definition
Schon lange wird Teebaumöl äußerlich zur Behandlung von Wunden und Infekten eingesetzt.
HMPC -Monographie: Traditional-use: Kleine, oberflächliche Wunden, Insektenstiche, kleine Furunkel, Akne, bei Hautreizungen, Fußpilz, Juckreiz und leichten Mundschleimhautentzündungen
ESCOP-Monographie: Bakterielle und mykologische Infektionen der Haut, Furunkulose, Fußpilz, Nagelpilz. Auch zur Eradikation von MRSA (Multiresistenter Staphylococcus aureus) bei Krankenhausaufenthalten; trichomonale Scheidenentzündung, vaginale Candidiasis und Cervicitis.
Kommission E: keine Monographie
Erfahrungsheilkunde: Erkältung, Halsentzündung, Wunden, Insektenstiche
In der Kosmetikindustrie: Melaleuca alternifolia oil (INCI)
Unerwünschte Wirkungen
Hautreaktionen: stechender Schmerz, Jucken, Brennen, Reizung, Hautrötungen, allergische Reaktionen.
Allergische Kontaktdermatitiden wurden auf 1.8-Cineol (Eucalyptol) nachgewiesen; weiterhin auf d-Limonen, alpha-Terpinen, Aromadendren und p-Cymen. Sensibilisierungspotenz: Geringgradig. Sensibilisierungshäufigkeit: Selten. Ursächlich werden Oxidationsprodukte (Peroxide, Hydroperoxide und Endoperoxide), die bei der Oxidation des Teebaumöles entstehen für die Sensibilisierung verdächtigt.
Merke! Die im Teebaumöl enthaltenen Terpene kommen auch in vielen anderen Pflanzen und Pflanzenölen vor, so dass mit einer erheblichen Kreuzreaktivität zu rechnen ist.
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Kontraindikation
Inhalation, interne Therapie, Schwangerschaft und Stillzeit bei fehlender Datenlage, ebenso Kinder unter 12 Jahre
Hinweis(e)
Inhaltsstoffe: Die verschiedenen handelsüblichen Stoffgemische enthalten etwa 100 derzeit bekannte Bestandteile, u.a. Eucalyptol und Terpinen-4-ol (mindestens 30%), Limonen, alpha-Terpinen, Delta-Terpinen, Alpha-Pinen, Ascaridol, Cineol, Myrcen und zahlreiche andere organische Verbindungen.
Lichtgeschützt und temperiert aufbewahren um die Oxidation zu reduzieren. Neben den im Handel erhältlichen Teebaumöl-haltigen Kosmetikprodukten ist 5% Teebaumöl in Vaseline ein preisgünstiges, pharmazeutisch stabiles Präparat.
Im NRF oder anderen gebräuchlichen Formelsammlungen sind keine Teebaumölrezepturen mehr enthalten.
Nicht oral oder als Inhalation anwenden.Nicht in Augen oder Ohren anwenden.
Merke! Von Teebaumölmischungen mit ätherischen pflanzlichen Ölen, z.B. Oleum origani cretici, wie es im Ergänzungsbuch zum Deutschen Arzneibuch 6. Ausgabe aus dem Jahr 1926 (!!) aufgeführt ist, wird abgeraten, da viele ätherische Öle nicht in pharmazeutisch einwandfreier Qualität verfügbar sind und daher in Apotheken nicht verwendet werden dürfen. Zur Herstellung von Teebaumölgemischen kommen in pharmazeutischer Qualität nur in Frage: Oleum amygdalae, Oleum olivarum, Oleum Avocado.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir
Kopernio

- https://arzneipflanzenlexikon.info/teebaum.php
- https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-european-union-herbal-monograph-melaleuca-alternifolia-maiden-betch-cheel-m-linariifolia-smith/other-species-melaleuca-aetheroleum_en.pdf
-
Blaschek W (2015) Wichtl-Teedrogen und Phytopharmaka. Ein Handbuch für die Praxis. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft München. S 411-413