Lini semen

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 27.11.2024

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Synonym(e)

Flachsbeere; Flachsdottersamen; Flax seed (engl.); Haarlinsen; Leinbollen; Leinsaat; Leinsamen; Leinwanzen

Definition

Semen Lini, Leinsamen als getrocknete Früchte findet als offizinelle Anwendung (Ph.Eur.8, Kommission 8) medizinische Verwendung.
Semen Lini enthält zu 35-40% fettes Öl, 6% Schleimstoffe, Pektine, 20% Eiweiß, mehrere Enzyme. Weiterhin Linamarin ein Blausäureglykosid.
 

HMPC -Monographie: Well-established use: Intern: chronische Obstipation, auch zur Weichmachung des Stuhls  ist.

Schleimzubereitungen aus Leinsamen: Traditional-use: leichte Magen-Darm-Beschwerden

ESCOP-Monographie:  habituelle Obstipation, zur Erleichterung der Darm­entleerung,  unter­stützend bei Fett­stoffwechsel­störungen (Dyslipidämie) und Bluthochdruck.

Schleimzubereitung intern:  Gastritis und Enteritis, zur Linderung bei Reizdarmvsyndrom (Colon irritabile); unter­stützend bei Divertikulitis.

Schleimzubereitung extern: schmerzhafte Entzündungen der Haut.

Kommission E-Monographie: Habituelle Obstipation, bei Abführmittelmissbrauch geschädigtem Darm, bei Reizdarm (Colon irritabile) und Divertikulitis.

Schleimzubereitung: Gastritis und Enteritis. Exterb;  als heißer Breiumschlag bei Hautentzündungen.

 

Erfahrungsheilkunde: Funktionelle Oberbauchbeschwerden, nervöser Reizmagen (Schleimzubereitung)

Anwendungsgebiet/Verwendung

Intern: werden ganze oder gequetschte Samen oder Schleimzubereitungen verabreicht. Indikation: Obstipation, als mildes Laxans bei Reizdarmsyndrom (K58.9), Divertikulitis (K57.32) oder Gastritis (K29.1).

In der Erfahrungsheilkunde wird Leinsamen bei funktionellen Oberbauchbeschwerden eingesetzt (s.u. Reizmagensyndrom)
Extern: Leinsamenauflage (s.dort).

Dosierung und Art der Anwendung

Obstipation: 2- bis 3-mal täglich 1 Esslöffel (10 bis 15 g)  unzerkleinerten oder geschroteten Leinsamen mit reichlich Flüssigkeit einnehmen, ggf. im Wasser vorquellen lassen. Reichlich Flüssigkeitszufuhr sichern.  

Herstellung von Leinsamenschleim: 5 bis 10 g Leinsamen mit kaltem Wasser 20 bis 30 Min. stehen gelassen, überschüssige Flüssigkeit abgiessen.

Externe An­wendung als Umschlag:  30 bis 50 g gemahlenen Leinsamen/Leinsamenmehl zu feucht­heißen Brei rühren.

Unerwünschte Wirkungen

Kontraindikation

Allergie gegen einen der Bestandteile, Akute Magen-Darm-Probleme, Ileus, Megakolon, Erkrankungen von Oesophagus

Kinder unter 12 Jahre

Literatur
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Zuletzt aktualisiert am: 27.11.2024