Erythema neonatorum P83.1

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles, Alexandros Zarotis

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Erythema neonatorum allergicum; Erythema toxicum neonatorum; Erythem toxisches der Neugeborenen; Neonathal erythema; Neugeborenenerythem; Neugeborenenexanthem; Toxic erythema of the newborn; Toxisches Erythem der Neugeborenen; toxisches Erythem des Neugeborenen; Urticaria neonatorum

Erstbeschreiber

Erstmals erwähnt durch Netlinger, 1472; Leiner, 1912

Definition

Ätiopathogenetisch ungeklärtes, selbstlimitierendes Exanthem, das bei etwa 50% der reifen Neugeborenen, typischerweise am 2. Lebenstag (nicht angeboren) auftritt.

Ätiopathogenese

Ungeklärt; mechanische oder thermische Stimuli werden diskutiert. Verschiedene Befunde (Expression des antimikrobiellen Peptids LL-37) lassen einen noch nicht näher definierten mikrobiellen Stimulus vermuten.

Manifestation

12-48 Std. nach der Geburt auftretend; bei etwa 30-50% der reifen Neugeborenen. Nicht bei Kindern unter 2500 g. Keine Gender-Affinität.

Lokalisation

Generalisiert, häufig Beginn im Gesicht, Ausbreitung auf Rumpf, Gesäß und proximale Extremitäten, Aussparung der Palmae und Plantae.

Klinisches Bild

12-48 Stunden nach der Geburt auftretendes, 3-4 Tage andauerndes, extremitätenbetontes Exanthem mit unscharf begrenzten, meist verwaschen wirkenden Erythemen, auf denen sich etwa 0,05 bis 0,1 cm große, nicht-follikuläre Papeln oder (sterile) Pusteln bzw. Bläschen entwickeln. Keine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindes; kein Juckreiz.

Histologie

Der zytologische Abstrich aus Pusteln ergibt überwiegend eosinophile Granulozyten.

Histologisch findet sich eine eosinophile Dermatitis und Follikulitis mit subkornealer Abszessbildung. Weiterhin: Follikulitis und Perifollikulitis mit zahlreichen eosinophilen Leukozyten.

Therapie

Zuwarten; Spontanheilung meist innerhalb von 2-3 Tagen. Ggf. symptomatisch mit Lotio alba.

Verlauf/Prognose

Spontanheilung meist innerhalb von 7-10 Tagen.

Hinweis(e)

Die transitorische neonatale pustulöse Melanose wird als Variante des Erythema neonatorum angesehen.

Literatur
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