Synonym(e)
Definition
Interleukin-8 ist ein Chemokin das v.a. von stimulierten Monozyten, aber auch von Makrophagen, Endothelzellen, Hepatozyten, Keratinozyten, Melanozyten, Fibroblasten und verschiedenen Tumorzelllinien gebildet wird. Interleukin-8 wird durch ein Gen kodiert (Interleukin-8-Gen/alias CXCL8-Gen = C-X-C Motif Chemokine Ligand 8), das beim Menschen auf dem Chromosom 4 lokalisiert ist und dort mit anderen Zytokin-Genen einen Gencluster bildet.
Die Synthese kann in vielen Zelltypen durch Interleukin-1, Interleukin-2, Interleukin-3, GMC-SF (Granulozyten-Monozyten-Kolonie-stimulierende Faktor) und TNFalpha stimuliert werden. Außerdem wird die Bildung von Interleukin-8 durch Viren, bakterielle Lipopolysaccharide, Phytohämagglutinine u.a. induziert.
Glukokortikoide wie Dexamethason und Betamethason hemmen die Produktion; ebenso auch Interferon gamma, Interleukin-4, sowie 5´-Lipoxygenase-Hemmer.
Interleukin-8 ist chemotakttisch für Neutrophile und T-Lymphozyten. IL-8 leitet die epidermale Prolifertion ein.
Interleukin-8 dient als Mediator bei einer Reihe von akuten und chronischen Krankheiten. Durch die Aktivierung neutrophiler Granulozyten ist das Zytokin an Entzündungsreaktionen v.a. an der Initiierung und Unterhaltung von rheumatischen Erkrankungen. Weiterhin fördert es die Angiogenese über die Aktivierung des "vascular endothelial growth factor" (VEGF) und der Matrix-Metalloproteinase-2, und spielt damit auch beim Wachstum von Tumoren und bei der Wundheilung eine wichtige Rolle. Interleukin-8 wird in durch Helicobacter-pylori-infizierter Magenschleimhaut überexprimiert. In psoriatischen Läsionen ist Interleukin-8 überexprimiert.
In Meta-Analysen konnte gesichert werden, dass UVB-Bestrahlungen bei der Psoriasis die Serumspiegel von VEGF und Interleukin-8 absenken..
Ein "-251T/A Polymorphismus" in der Promotorregion des Interleukin-8-Gens steigert das Risiko an versch. Karzinomen zu erkranken, so für das Mammakarzinom, das Magenkarzinom und für nasopharyngeale Karzinome.
Allgemeine Information
Im Einzelnen aktiviert Interleukin-8 spezifisch neutrophile Granulozyten, bei denen Chemotaxis und Adhäsionsbereitschaft (Expression von Adhäsionsmolekülen) gesteigert werden. Weiterhin kommt es zu einer Aktivierung des sog. „oxidative burst“. In basophilen Granulozyten und Mastzellen triggert Il-8 die Histamin- und Leukotrienfreisetzung. Das Zytokin wirkt chemotaktisch und aktivierend auf T-Lymphozyten, hemmt jedoch die Produktion des Immunglobulin E (IgE).
Hinweis(e)
Interleukin-8 ist Ligand für 2 membranständige Rezeptoren (CD128 auch als CXCR1und CXR2 bezeichnet). Diese werden von unterschiedlichen Genen kodiert die beide auf dem Chromosom 2 (Genlocus q33-q36) lokalisiert sind.
Diese beiden Rezeptortypen für Interleukin-8 werden durch zahlreiche Zelltypen exprimiert: sie sind aber in ihrer Struktur und Funktionalität weitgehend identisch. Beide fungieren auch als Rezeptoren für andere Zytokine wie z.B. das „macrophage inflammatory protein 2 (MIP-2; MIP)“, das „melanoma growth stimulatory activity (MGSA)“ oder das „neutrophil activating protein-2 (NAP-2)“. Die Signaltransduktion verläuft unabhängig von dem stimulierenden Liganden über ein G-Protein, und führt zu einer Aktivierung von Adenylzyklasen, MAP-Kinasen und zu einem intrazellulären Anstieg der Ca2+-Konzentration.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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