Synonym(e)
Definition
Taraxaci radix cum herba, auch Löwenzahnwurzel mit Löwenzahnkraut genannt, ist eine Droge, die in pflanzlichen Arzneimitteln u.a. zur Behandlung dyspeptischer Beschwerden, Störungen des Gallenflusses und zur Anregung der Diurese verwendet wird.
Qualität ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.
HMPC-Monographie: Löwenzahnkraut mit Wurzel, Löwenzahnwurzel und Löwenzahnblätter: Traditional-use: leichter Verdauungsbeschwerden, vorübergehende Appetitlosigkeit , Erhöhung der Harnmenge, zur Durchspülung der Harnwege unterstützend bei leichten Harnwegsbeschwerden.
ESCOP-Monographie: Löwenzahnblätter - Verbesserung des Harnflusses, z.B. bei Rheumatismus, zur Verhütung von Nierensteinen. Löwenzahnwurzel: Leber- und Gallefunktionsstörungen, dyspeptische Beschwerden, Appetitlosigkeit.
Kommission E-Monographie: Löwenzahnkraut mit Wurzel: Gallenfluss-Störungen, zur Anregung der Diurese; bei Appetitlosigkeit, dyspeptischen Beschwerden. Löwenzahnkraut bzw. Löwenzahnblätter : bei Appetitlosigkeit, dyspeptischen Beschwerden, Völlegefühl, Blähungen.
Erfahrungsheilkunde: Förderung der Ausscheidung bei Gicht, rheumatischen Erkrankungen, mildes Laxans, laut Studienlage: Sebostase
Inhaltsstoffe
Taraxaci radix cum herba enthält Bitterstoffe (Lactucopikrin = Taraxacin, Eudesmolide, Garmacranolide = Sesquiterpene), Triterpene wie Taraxasterol, Phytosterole, Flavonoide und Phenylcarbonsäuren.
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Wirkungen
Taraxaci radix cum herba steigert die Magensaftsekretion, regt den Stoffwechsel und Appetit an und besitzt darüber hinaus choleretische, diuretische, antiphlogistische und spasmolytische Wirkungen.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Taraxaci radix cum herba wird bei dyspeptischen Beschwerden wie Völlegefühl oder Blähungen, Appetitlosigkeit, zur Anregung der Diurese und bei Störungen des Gallenflusses verwendet.
Dosierung
Als Aufguss 1 EL der Droge auf eine Tasse Wasser geben. Als Abkochung 3 bis 4 g geschnittene oder gepulverte Droge auf eine Tasse Wasser geben. In Form einer Tinktur 3 x täglich 10 bis 15 Tropfen verwenden, oder als Frischpflanzenpresssaft 3 x täglich circa 20 ml.
Unerwünschte Wirkungen
Es kann aufgrund der Bitterstoffe zu superaziden Magenbeschwerden kommen. Nach einem Kontakt mit dem Milchsaft wurden nur selten Kontaktallergien (durch Sesquiterpenlaktone) beobachtet.
Kontraindikation
Bei einem Verschluss der Gallenwege, einem Gallenblasenempyem oder Ileus sollte keine Einnahme erfolgen. Bei einem bestehenden Gallensteinleiden nur nach erfolgter Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.
Hinweis(e)
Bei einer Durchspülungstherapie muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2 L/Tag geachtet werden.
Aufgrund der diuretischen Wirkung sollte eine Einnahme nicht abends erfolgen.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Schilcher H (Hrsg.) in, Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer Verlag (2016) München, S. 206 ff.
- https://arzneipflanzenlexikon.info/loewenzahn.php
- https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-community-herbal-monograph-taraxacum-officinale-weber-ex-wigg-radix-cum-herba_en.pdf
- Wenigmann M. (2017) Phytotherapie Arzneidrogen, Phytopharmaka, Anwendung. Urban & Fischer, S.149-150