Serpylli herba

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Herba serpylli; Quendelkraut

Definition

Serpylli herba, auch Quendelkraut genannt, ist eine aus den getrockneten zur Blütezeit gesammelten, oberirdischen Anteilen der Pflanze hergestellte Droge. Die Droge wird in pflanzlichen Arzneimitteln u.a. bei Infekten der ableitenden Harnwege und adjuvant bei Katarrh der oberen Atemwege eingesetzt (s.u. Bronchitis chronische).

Qualität im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.

HMPC-Monographie: Traditional-use: Intern: Schleimlösend als Expektorans  bei erkältungsbedingtem Husten, extern: als Einreibungen oder Bad bei Erkältungssymptomen
ESCOP-Monographie: Katarrhe der oberen Luftwege; als Badezusatz unterstützend bei akuten oder chronischen Erkrankungen der Atemwege
Kommission E-Monographie: Katarrhe der oberen Luftwege.

Inhaltsstoffe

Quendelkraut enthält Flavonoide und ätherisches Öl (0,2 bis 0,6 %), davon 20 bis 40 % Carvacrol und 1,5 bis 2 % isomeres Thymol. Weitere Inhaltsstoffe sind Lamiaceen-Gerbstoffe wie Rosmarinsäure und Triterpene (z.B. Ursolsäure).

Wirkungen

Die Droge "Serpylli herba" wirkt spasmolytisch, schleimlösend, antimikrobiell, antiviral.  

Anwendungsgebiet/Verwendung

Quendelkraut wird bei Infekten der ableitenden Harnwege, adjuvant bei der Lösung von Schleim im Bereich der Atemwege und bei einer Katarrhe der oberen Atemwege eingesetzt (Monographie der Kommission E).

Dosierung

Die Tagesdosis der Droge beträgt 4 bis 6 g (Kommission E) und kann portioniert mehrmals täglich in Form einer Teezubereitung  eingenommen werden.

Teeaufguss: 1,5 bis 2 g fein geschnittener Quendel mit 150 mL heißem Wasser übergießen (nicht kochen!), 10 Min. ziehen lassen und abseihen.. Mehrmals täglich 1 Tasse frisch bereiteten Quendeltee warm trinken.

Bereitung eines Teeaufgusses

Unerwünschte Wirkungen

Es sind keine unerwünschten Wirkungen bekannt.

Sehr selten allergische Reaktionen auf Thymol

Kontraindikation

Schwangerschaft oder Stillzeit keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit;  von einer Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird bei mangelnder Datenlage abgeraten.

Wechselwirkungen

Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt.

Hinweis(e)

Quendelkraut wird in der Pädiatrie gegenüber Thymian bevorzugt berücksichtigt, ist jedoch weniger wirksam.

Literatur
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  1. Baser KH (2008)  Biological and pharmacological activities of carvacrol and Carvacrol bearing essential oils. Curr Pharm Des 14:3106-3119.
  2. Friedman M (2014) Chemistry and multibeneficial bioactivities of Carvacrol (4-isopropyl-2-methylphenol), a component of essential oils produced by aromatic  plants and spices. J Agric Food Chem 62:7652-7670. 
  3. Nostro A et al. (2012)  Antimicrobial activity of carvacrol: current progress and future prospectives. Recent Pat Antiinfect Drug Discov 7:28 35.
  4. Schilcher H (2016) In: Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer Verlag München, S. 261.
  5. Suntres ZE et al. (2015) The bioactivity and toxicological actions of carvacrol. Crit Rev Food Sci Nutr 55:304-318. 
  6. https://arzneipflanzenlexikon.info/quendel.php

Verweisende Artikel (4)

Aromatika; Quendel; Quendelkraut; Thymian wilder;
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