Synonym(e)
Definition
Passiflorae herba, auch Passionsblumenkraut genannt, ist eine Droge, die aus den zerkleinerten, blüten- oder früchtetragenden oberirdischen Anteilen der Passionsblume besteht. Die Droge wird u.a. bei nervösen Unruhezuständen eingesetzt. Positive Monographien existieren von der Kommission E, der ESCOP und der WHO.
Qualität ist im Europäischen Arzneibuch festgelegt.
HMPC-Monographie: Traditional-use: zur Linderung leichter Stresssymptome, als Schlafhilfe, zugelassen für nervöse Unruhezustände.
ESCOP-Monographie: bei Angespanntheit, Unruhezuständen, Erregbarkeit, Einschlafstörungen.
Kommission E-Monographie: Unruhezuständen
Erfahrungsheilkunde: Spasmolytikum bei leichten Krämpfen
Inhaltsstoffe
Passiflorae herba enthält Cumarinderivate, bis zu 2,5 % Flavonoide, darunter v.a. Glukoside von Apinin und Luteolin, auch Vitexin. Weiterhin Protocatechusäure, Kaffeesäure, Ferulasäure, Maltol, geringe Mengen ätherisches Öl und p-Hydroxybenzosäure.
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Wirkungen
Passionsblumenkraut ist in schwacher Form gegen Krämpfe wirksam, löst Angst und dämpft Unruhezustände und hemmt darüber hinaus die lokomotorische Aktivität.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Passiflorae herba wirkt nach Komission E gegen nervöse Unruhezustände (evtl. verbunden mit pektanginösen Beschwerden). Weitere Indikationen sind nach der HMPC-Monografie leichte Symptome von mentalem Stress und Schlafstörrungen, sowie nach der WHO-Monografie zusätzlich bei nervösen Magenbeschwerden.
Dosierung
Die Tagesdosis liegt bei 4 bis 8 g die Droge. Als Teeaufguss 1-2g Droge in 150ml kochendes Wasser geben, 10 min ziehen lassen, 1-4x/Tag drinken.
Meist wird die Droge in Kombinationspräparaten mit Baldrianwurzel, Kopfenzapfen, Melissenblägttern (z.B. Sedaselect® N) oder mit Weißdornblättern mit Blüten (z.B. Passin® Drg) angewendet.
Unerwünschte Wirkungen
Selten sind Übelkeit oder Tachykardie. Einschränkung der Fahrtauglichkeit und Bedienung von Maschinen
Kontraindikation
Allergie gegen einen der Bestandteile. Die Einnahme wird bei Kidern < 12 Jahre nicht empfohlen (es liegen keine klinische Studien vor). Ebenfalls fehlen Daten zu Schwangerschaft und Stillzeit.
Rezeptur(en)
Die fixe Kombination "Baldrianwurzel+Hopfenzapfen+Passionsblumenkraut" aus:
- Valeriana radix (Baldrianwurzel) "
- Humulus lupulus (Hopfenzapfen) und
- Passiflorae herba (Passionsblumenkraut)
wirkt sedierend. Die Kombination kann auch bei Kindern unter 12 J. eingesetzt werden.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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- https://arzneipflanzenlexikon.info/passionsblume.php
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