Graminis rhizoma

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Queckenwurzelstock; Rhizoma Graminis

Definition

Graminis rhizoma, auch Queckenwurzelstock genannt, ist eine Droge, die aus dem getrockneten Wurzelstock von Quecken gewonnen wird. Die Droge wird u.a. zur Behandlung von Beschwerden der ableitenden Harnwege und einer benignen Prostatatahyperplasie eingesetzt.Vorliegend sind Monographien von HMPC, ESCOP und Kommission E.

Qualität im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.

HMPC-Monographie: Traditional-use: Er­höhung der Harnmenge, Durchspülung der Harnwege bei leichten Harnwegsbeschwerden

ESCOP-Monographie: Reizblase, Störungen der ableitenden Harn­wege

Kommission E-Monographie:  Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harn­wege, Vorbeugung bei Nierengrieß.

Inhaltsstoffe

Graminis rhizoma enthält ätherisches Öl (Thymol, Carvacrol, Carvon, Agropyren), Saponine, Tricitin (3 bis 12 %) einem Inulin-ähnlichen Kohlenhydat, Kieselsäure, p-Hydroxyzimtsäurealkylester,  Phytosterole und 36 % freie Fettsäuren.

 

Wirkungen

Graminis rhizoma weist antimikrobielle und diuretische Wirkungen auf. Insbes. Agropyren besitzt antifugale Wirkung (Trichophyton-Arten).  

 

Anwendungsgebiet/Verwendung

Nach der vorligenden Monographie der Kommission E wird Queckenwurzelstock im Rahmen Durchspülungstherapien bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und vorbeugend gegen Nierengrieß eingesetzt.
Weitere Indikationen sind Reizblasen, benigne Prostatahyperplasie und Bronchialkatarrhe

Der Wurzelextrakt wird auch bei "chronischen Hauterkrankungen" z.B. bei chronischer Dermaitis eingesetzt. Eine wissenschaftliche Basis hierfür ist nicht gegeben.

Unter der INCI-Bezeichnung "Agropyron repens root  extract" findet der Wurzelextrakt  Anwendung in kosmetischen Präparaten.

 

Dosierung

Die TD (Tagesdosis) der Droge liegt zwischen 6,0 und 9,0 g. Dabei wird die Droge vor allem in Form von Teezubereitungen verwendet. Geeignet ist auch eine Tinktur (1:5) in 45% Ethanol (ED 5-10ml 3x/Tag p.o.)  

Teeaufguss: 5 bis 10 g geschnittener Queckenwurzelstock mit ca. 150 mL kochendem Wasser über­gießen und nach 10 Minuten abseihen.

2- bis 4-mal täglich eine Tasse Queckenwurzelstocktee

 

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Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen sind nicht bekannt.

 

Kontraindikation

Bei Vorliegen kardialer oder nephrogener  Ödeme, sollte keine Durchspülungstherapie angewendet werden.

Schwangerschaft und Stillzeit bei fehlender Datenlage zur Unbedenklichkeit.  Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wegen mangelnder Datenlage.

Literatur
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  1. Cha JD et al. (2005) Chemical composition and antimicrobial activity of the essential oils of Artemisia scoparia and A. capillaris. Planta Med 71:186 190.
  2. Joshi RK et al. (2010)  Phenyl alkynes rich essential oil of Artemisia capillaris. Nat Prod Commun 5:815-816.
  3. Schilcher H (2016) In: Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer Verlag München, S. 244 f.
  4. Sharopov FS et al. (2011) The essential oil of Artemisia scoparia from tajikistan is dominated by phenyldiacetylenes. Nat Prod Commun 6:119-122
  5. Solovev VN det al. (1965) antibacterial activity of sysnthetic capillene (agropyrene) and capilline derivates. Antibiotiki 10:156-159.
  6. https://arzneipflanzenlexikon.info/quecke.php

 

Verweisende Artikel (2)

Agropyren; Quecke gemeine;
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