Definition
Verfahren zur Auftrennung korpuskulärer und plasmatischer Bestandteile des Blutes durch Differentialzentrifugation oder Membranseparation.
Allgemeine Definition
- Die Blutkomponenten werden aufgrund unterschiedlicher Dichte voneinander getrennt. Zelluläre Anteile werden vom Plasma sowohl kontinuierlich (z.B. Thrombozytenpräparation) als auch intermittierend abgetrennt. Membranen zur Plasmaseparation haben eine obere Ausschlussgrenze, die bei etwa 3.000-4.000 kDa liegt (Durchtritt aller Plasmaproteine ist möglich; zelluläre Blutbestandteile können nicht hindurch). Das Filtrat wird i.d.R. verworfen.
- Zusätze: Heparin, zu Beginn Bolus von 2.000-5.000 IE, Einstellung der PTT auf das 1,5fache der Norm, Substitution des Eiweißverlustes durch Gabe einer physiologischen Kochsalzlösung mit Humanalbumin in einer Konzentration von 4-5%.
Evtl. Gabe von 7S-Immunglobulin nach erfolgter Plasmapherese. Eine zusätzliche Gabe von Glukokortikoiden oder Immunsuppressiva ist nicht erforderlich, da ein Rebound-Phänomen in < 0,1% der Fälle auftritt. - Austauschmenge: 1,5-2,5 l des Plasmavolumens.
- Behandlungshäufigkeit: I.d.R. 2-3-tägige Plasmapherese-Zyklen in 4-wöchigen Abständen zunächst über 6 Monate, danach Überprüfung des Therapieerfolges.
Indikation
Systemischer Lupus erythematodes, v.a. bei Nieren- und ZNS-Beteiligung; Kryoglobulinämie; Pemphigus vulgaris; bullöses Pemphigoid; Hyperviskositätssyndrom; Purpura, thrombotisch-thrombozytopenische; Vaskulitiden, systemische.
Komplikation(en)
Allergische Reaktionen, meist in Zusammenhang mit der verwendeten eiweißhaltigen Substitutionslösung (Fieber, Urtikaria, Schüttelfrost, Blutdruckabfälle, Hypokalzämien, toxisches Lungenödem, anaphylaktischer Schock). Bei gleichzeitiger Gabe von hoch dosierten Glukokortikoiden oder anderen Immunsuppressiva besteht Gefahr lebensgefährlicher Infektionen.