Synonym(e)
Definition
Krankheitsbild, dessen Entität zunehmend bestritten wird. Der vor rund 50 Jahren bei einem Treffen der Bronx Dermatological Society eingeführte Begriff war rein deskriptiv und erhob nicht den Anspruch auf eine eigenständige Erkrankung. Trotzdem verbreitete er sich in der Folgezeit in den dermatologischen Lehrbüchern unter dem Begriff "lymphocytic infiltration". Viele Autoren gehen davon aus, dass der Begriff ersatzlos gestrichen werden kann; es handelt sich bei den diagnostizierten Fällen wahrscheinlich um Fälle von Lupus erythematodes tumidus, Lymphadenosis cutis benigna, polymorpher Lichtdermatose oder lymphomartigen Insektenstichreaktionen.
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Ätiopathogenese
Unklar, Entität umstritten. Berichtet wurde über medikamentöse oder infektiöse (Borrelien, Leishmanien) Induktion der Symptomatik (ACE-Inhibitoren). Einige Autoren ordnen diese Hauterscheinungen als Variante eines Lupus erythematodes (Lupus erythematodes tumidus) ein.
Manifestation
Keine Geschlechtspräferenz; Erwachsene unter 50 Jahren; über familiäres Auftreten wurde mehrfach berichtet.
Klinisches Bild
Solitäre oder mehrere, symmetrisch oder asymmetrisch lokalisierte, symptomarme (die Symptome sind unterschiedlich und reichen von asymptomatisch bis hin zu Juckreiz und Brennen - Sánchez CE et al. 2023), unterschiedlich große, meist scharf begrenzte, rötliche oder bräunlichrote, auch braune, plaque- oder polsterartig erhabene, feste , rundliche, ovale oder auch polygonale Läsionen. Keine Schuppung, Verkustungen. Keine Ulzeration der Oberfläche. Narbenlose Abheilung nach Wochen oder Monaten.
Differentialdiagnose
Bei den nachfolgend aufgeführten KRankheitsbildern handelt es sich nicht um "echte Differenzialdiagnosen" sondern um belastbare Enddiagnosen, die nach der klinischen Primärdiagnose "Lymphocytic infiltration of the skin" festgestellt werden konnten.
Fallbericht(e)
Sánchez CE et al. 2023: Eine 73-jährige Patientin stellte sich mit einer 10 Tage andauernden asymptomatischen Dermatose in der linken Unterkieferregion nach einem Insektenstich vor (s.Abb.). Zu Beginn wurde die Läsion klinisch als Abszess eingestuft und eine antibiotische Therapie mit Ciprofloxacin 500 mg alle 12 Stunden für 5 Tage verordnet. Aufgrund des fehlenden klinischen Ansprechens wurde jedoch eine Biopsie durchgeführt, bei der eine überwiegend lymphozytäre noduläre Dermatitis festgestellt wurde. Es wurden intraläsionale Infiltrationen mit Triamcinolon (0,5 ml) zweimal innerhalb von 15 Tagen und dreimal täglich ein mineralisches Sonnenschutzmittel verordnet. Nach der Behandlung bildete sich die Läsion vollständig zurück. Die Patienten blieb rezidivfrei.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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Verweisende Artikel (8)
Erythema migrans arciforme et palpabile; Jessner, Max; Lupus erythematodes profundus; Lupus erythematodes tumidus; Lymphozytäre Infiltration der Haut; Lymphozytische Infiltration der Haut; Melanom desmoplastisches; Thalidomid;Weiterführende Artikel (7)
Insektenstiche (Übersicht); Lupus erythematodes chronicus discoides; Lupus erythematodes hypertrophicus et profundus; Lupus erythematodes tumidus; Lymphadenosis cutis benigna; Polymorphe Lichtdermatose; Sweet-Syndrom;Disclaimer
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