Synonym(e)
Definition
Von großer klinischer Vielfalt geprägtes, hämatogen (von innen) ausgelöstes kontaktallergisches Ekzem, bei dem Sensibilisierung und Auslösung oder nur die Auslösung durch eine systemische Allergenzufuhr erfolgt. Hierbei kann das verantwortliche Allergen über die Haut, oral, inhalativ oder systemisch aufgenommenen werden. Als Allergene kommen z.B. Metalle wie Nickel, Chrom, Kobalt, Gold; Medikamente, Pilzantigene, Nahrungsmittelallergene in Frage. Nicht selten kann es dabei zu einer konsekutiven, generalisierten (exanthematischen) dermatitischen Reaktion kommen.
Sonderformen sind verschiedene Formen von dyshidrotischen Hand- und Fußekzemen (s.u. Ekzem, dyshidrotisches) sowie das Baboon-Syndrom ("Pavian-Syndrom").
Vorkommen/Epidemiologie
Über Inzidenzen oder Prävalenzen liegen keine verlässlichen Daten vor. Eine größere Zahl von Publikationen liegt zu den Kontaktallergenen Nickel (s.u. Nickelallergie) und Perubalsam vor. In den meisten Fällen ist der Nachweis einer Typ IV-Sensibilisierung (s.u. Allergie) durch das in Frage kommende Kontaktallergen (s.u. Allergen) Voraussetzung für die Diagnose.
Auch interessant
Klinisches Bild
Labor
Eingeschränktes Allgemeinbefinden, Fieber, erhöhte Enzündungsparameter (z.B. CRP und BSG), Lymphadenopathie und Eosinophilie können begleitend beobachtet werden.
Histologie
Diagnose
Differentialdiagnose
Klinische Differenzialdiagnosen:
- Abzugrenzen ist das streuende allergische Kontaktekzem (s.u. Ekzem, Kontaktekzem, allergisches), bei dem die Allergenzufuhr zwar von außen erfolgt, die Kontaktreaktion sich jedoch nicht scharfrandig zur gesunden Haut abgrenzt, sondern mit "streuenden" Ekzempapeln die nicht kontaktierte Umgebungshaut befällt (zur Differenzialdiagnose s.a.u. Ekzem, Kontaktekzem, toxisches).
- Dyshidrotisches allergisches Kontaktekzem: Hierbei ensteht nach lokalem Allergenkontakt eine vesikulöse oder bullöse Dermatitis an Handflächen und Fußsohlen mit klaren, intraepidermal gelegenen Bläschen oder Blasen.
- Seborrhoisches Ekzem: v.a. am Rumpf lokalisiert, hier in seborrhoischen Zonen (Schweißrinnen im Sternalbereich, entlang der Wirbelsäule, Schultergürtel) aber auch zentrofacial. Chronische, meist figurierte, wenig juckende, unterschiedlich intensiv schuppende, meist ortsständige, scharf begrenzte, rote oder rot-braune Flecken, Papeln oder Plaques.
Histologische Differenzialdiagnosen:
- Das histologische Bild ist nicht Diagnose-spezifisch. Somit sind differenzialdiagnostisch alle Krankheitsbilder mit spongiotischer Dermatitis in Erwägung zu ziehen.
Externe Therapie
Interne Therapie
Prophylaxe
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Erdmann SM et al. (2010) Hämatogenes Kontaktekzem durch Nahrungsmittel. Allergo J 19: 264-271
- Meier H et al. (1999) Occupationally-induced contact dermatitis and bronchial asthma in a unusual delayed reaction to hydroxychloroquine. Hautarzt 50: 665-669
- Menne T et al. (1984) Hämatogenes Kontaktekzem nach oraler Gabe von Neomycin. Hautarzt 35: 319-320
Verweisende Artikel (5)
Dermatitis allergische; Hämatogenes Kontaktekzem; Kontaktekzem, hämatogenes; Nickelallergie; Systemische Kontaktdermatitis;Weiterführende Artikel (12)
Allergen; Allergie (Übersicht); Dyshidrotische Dermatitis; Ekzem (Übersicht); Epikutantest; Glukokortikosteroide systemische; Kontaktdermatitis allergische; Kontaktdermatitis toxische; Nahrungsmittelallergene; Nickelallergie; ... Alle anzeigenDisclaimer
Bitte fragen Sie Ihren betreuenden Arzt, um eine endgültige und belastbare Diagnose zu erhalten. Diese Webseite kann Ihnen nur einen Anhaltspunkt liefern.