Febris quintana A79.0

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Fünftagefieber; quintan fever; Schützengrabenfieber; trench fever; Wolhynienfieber; Wolhynisches Fieber

Definition

Das Fünftagbefieber (Febris quintana =Wolhynisches Fieber) ist eine seltene, durch B. quintana übertragene Bartonellose. Es wird durch Läuse übertragen und wurde ursprünglich bei Soldaten des 1. und 2. Weltkriegs beobachtet. Fünftagefieber tritt in Mexiko, Tunesien, Eritrea, Polen und den GUS-Staaten endemisch auf und wurde auch bei Obdachlosen in den USA nachgewiesen.  

Erreger

Bartonella quintana (s.u. Bartonellosen).

Klinisches Bild

Inkubationszeit bis zu 2 Monate. Sich etwa alle 5 Tage wiederholende Fieberanstiege mit Schüttelfrost und Schweißausbrüchen. Anzahl der Fieberattacken: 3-12. Parästhetische Symptome: Schienbeinschmerzen.

Hautveränderungen: Flüchtige makulöse, evtl. hämorrhagische Exantheme. Außerdem Symptome der Pediculosis corporis.

Diagnose

Serologisch (Weil-Felix-Reaktion, KBR, IFT).

Externe Therapie

Blande, symptomatische Therapie, z.B. mit Lotio alba oder Lotio Cordes.

Interne Therapie

Tetracycline (z.B. Achromycin), initial 25 mg/kg KG/Tag p.o. auf 3-4 ED. Alternativ: Doxycyclin (z.B. Doxy Wolff) 200 mg/Tag p.o. oder i.v., Therapiedauer 10-12 Tage.

Ebenso wirksam sind Gyrasehemmer wie Ofloxacin (z.B. Tavanic) 2mal/Tag 200-400 mg p.o. oder i.v. und Rifampicin (z.B. Rifa) 450-600 mg/Tag p.o. (je nach KG).

Hinweis(e)

Die Krankheit hat ihren Namen von Wolhynien, einem Gebiet an der Ostfront der beiden Weltkriege, wo sie zuerst beobachtet wurde und damals auch die Bezeichnung Schützengrabenfieber erhielt.

Literatur
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  1. Chian CA et al. (2002) Skin manifestations of Bartonella infections. Int J Dermatol 41: 461-466
  2. Fournier PE et al. (2002) Human pathogens in body and head lice. Emerg Infect Dis 8: 1515-1518
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  5. Raoult D et al. (2001) Infections in the homeless. Lancet Infect Dis 1: 77-84
  6. Tea A et al. (2003) Occurrence of Bartonella henselae and Bartonella quintana in a healthy Greek population. Am J Trop Med Hyg 68: 554-556

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